Frauenfeld. Weil sie einen Mann in Frauenfeld brutal zusammengeschlagen haben, sollen zwei junge Männer fünf Jahre ins Gefängnis. Laut Staatsanwalt haben die Angeklagten den Tod ihres Opfers in Kauf genommen.
Es geschah am selben Ort wie der Überfall von sieben Rechtsextremen auf zwei Jugendliche im April 2003: Im «Lindenpärkli» hinter dem Frauenfelder Bahnhof schlugen im November 2005 zwei junge Männer und zwei Jugendliche einen 57-jährigen Mann brutal zusammen.
Wie die Rechtsextremen hätten auch die beiden Angeklagten den Tod ihres Opfers in Kauf genommen, sagte der Staatsanwalt gestern vor dem Bezirksgericht Frauenfeld. Wegen eventualvorsätzlicher Tötung verlangte er fünf Jahre Haft für beide Angeklagten. Zwei jugendliche Mittäter sind bereits durch das Jugendgericht verurteilt worden.
Die vier jungen Männer aus Ex-Jugoslawien hatten an jenem Abend im Park hinter dem Frauenfelder Bahnhof einen Streit mit einem Drogenhändler. Der 57-jährige Mann, der mit Frau und Kind den Park durchquerte, wollte in die Auseinandersetzung eingreifen. Nachdem der 57-Jährige die Angeklagten mit einem fremdenfeindlichen Spruch provoziert hatte, ging zuerst einer der beiden Jugendlichen auf ihn los. Die andern kamen ihrem Kollegen zu Hilfe. Zu viert schlugen sie den Mann zusammen. «Sie schlugen und traten äusserst brutal zu, bis sich der Mann nicht mehr regte», sagte der Staatsanwalt. Als schliesslich die Ehefrau des Opfers die Polizei anrief, flohen die Schläger.
Die Verteidiger beider Angeklagten plädierten auf einfache Körperverletzung. Deswegen und wegen der andern Delikte seien bedingte Freiheitsstrafen von neun bis 14 Monaten ausreichend. Die beiden Angeklagten hätten ihr Opfer nicht vorsätzlich angegriffen. Das Urteil steht noch aus.