Das Treffen im deutschen Bundesland Sachsen war von langer Hand vorbereitet: Bei ihrem Kongress der Jugend wollten die Jungen Nationaldemokraten, die Nachwuchsorganisation der rechtsextremen Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD), Gesinnungsbrüder aus ganz Europa dabeihaben. Mit von der Partie: eine sechsköpfige Delegation der Partei National Orientierter Schweizer (Pnos). Während Pnos-Vertreter hierzulande stets um das Image von Biedermännern bemüht sind, die mit Neonazi-Gewalt nichts zu tun haben, gilt die Partei in der deutschen Szene offenbar als feste Grösse als einer der Hauptredner in Sachsen war der Pnos-Sekretär Michael Haldimann vorgesehen.
Doch die Veranstalter machten die Rechnung ohne die Polizei: Sie mussten den Kongress kurzfristig absagen. Die zuständige Polizeidirektion sei vorbereitet gewesen, sagt Tom Jährig vom Landeskriminalamt Sachsen. Stefan Rochow, Bundesvorsitzender der Jungen Nationaldemokraten, jammert im Internet: Der staatliche Repressionsapparat habe seine volle Stärke aufgeboten, um den Anlass zu verhindern.
Pnos-Sprecher Mario Friso erfuhr erst vor Ort, dass die Organisatoren den Kongress platzen liessen. Gleichwohl habe man in kleinem Kreis mit den anderen ausländischen Delegationen Gedanken ausgetauscht. Eine Zusammenarbeit zwischen Pnos und NPD gebe es trotz gemeinsamen Interessen nicht, behauptet Friso. «Die Einladung aus Deutschland haben wir aber gerne angenommen.»