Zu dritt einen Jugendlichen verprügelt

Landbote

Ein 19-Jähriger beteiligte sich unter anderem an einem Raubüberfall. Dafür kassierte er nun eine achtmonatige, bedingte Freiheitsstrafe.

winterthur ? «Dieses Messer ist nicht gerade geeignet für den Znüni, oder?», sagte der Gerichtspräsident zu Johannes Weibel (Name geändert). «Das ist schon so», erwiderte dieser kleinlaut. Der heute 20-jährige Eisenleger trug bis im Oktober 2006 ein Schlagringmesser auf sich ? ohne über eine entsprechende Bewilligung zu verfügen. Es war nicht das einzige Vergehen, wofür er sich gestern vor dem Bezirksgericht verantworten musste. Bereits als 17-Jähriger hatte er sich mit zwei Stadtbus-Kontrolleuren angelegt, weil er kein gültiges Ticket hatte. «Ich hack dich runter, ich bringe dich um», schrie er den einen Kontrolleur an, um sich der Kontrolle zu entziehen. Gegenüber dem anderen wurde er sogar handgreiflich.

Der Hauptanklagepunkt betraf jedoch einen Vorfall im August letzten Jahres. Zusammen mit drei Kollegen ? den einen kannte er aus der rechtsextremen Szene, in welcher er damals verkehrte ? verprügelte und beraubte er einen 17-Jährigen. Eine Kollegin hatte das Opfer an den Kronenwiesenweg hinter die Eulachhalle gelockt, wo die Täter auf der Lauer lagen. «Er hatte den Mund zu weit aufgerissen, mich und andere blöd hingestellt und beleidigt», versuchte Weibel zu erklären, weshalb der ahnungslose Jugendliche überfallen wurde. Den Vorfall nahmen die Täter sogar auf Video auf.

Immerhin scheint der Angeklagte etwas aus seinen Verfehlungen gelernt zu haben. «Ich habe den Kontakt zu diesen Kollegen abgebrochen, auch bei den Rechtsextremen mache ich nicht mehr mit», beteuerte er. Er habe nun andere Ziele und wolle sein Leben nicht auf diese Weise verschwenden.

Das Gericht verurteilte Weibel zu einer achtmonatigen, bedingten Freiheitsstrafe unter Ansetzung einer Probezeit von drei Jahren. Aufgrund seiner finanziellen Verhältnisse wurde die beantragte Busse von 1000 auf 300 Franken reduziert. «Das Verschulden wiegt nicht mehr leicht, wenn man zu dritt auf einen Einzelnen losgeht», sagte der Richter. Er hoffe, Weibel habe eingesehen, «dass es so nicht geht». «Schauen Sie, dass Sie die Kurve kriegen», schloss der Richter.