Für das Urdorfer Fasnachtsfinale, die «Uuslumpete», von morgen Abend wurden die Sicherheitsvorkehrungen massiv verstärkt. Damit reagieren die Veranstalter auf den unliebsamen Besuch von 30 Skinheads am Fasnachtsball vom Samstag.
Jürg Krebs
Die Fasnächtlerinnen und Fasnächtler, die morgen Donnerstag an die Urdorfer «Uuslumpete» pilgern, werden von zahlreichen Sicherheitsleuten in Empfang genommen und durchsucht, bevor sie die Treppenstufen in die Zentrumshalle hinuntersteigen dürfen, um den fröhlichen Höhepunkt und gleichzeitig das Saisonende der Urdorfer Fasnacht zu feiern. Der Grund für den ungewöhnlichen Empfang ist der unliebsame Vorfall in der Nacht auf vergangenen Sonntag. Die Fasnacht musste in den frühen Morgenstunden nach einer von Skinheads angezettelten Prügelei nämlich abgebrochen werden. Das Resultat der Schlägerei: Mehrere Verletzte, dafür geringer Sachschaden und enttäuschte Fasnächtler, die von Skins um ihren Spass gebracht worden sind. Das soll sich morgen nicht wiederholen. Aus diesem Grund wurde das Sicherheitsdispositiv von der Clique Schäflibach, die für das Fasnachtsvergnügen verantwortlich zeichnet, verschärft.
Zusätzliche Sicherheitsfirma engagiert
«Wir haben die höchste Sicherheit eingebaut, die möglich ist», erklärt Hans-Ruedi Schmidinger, Leiter des Organisationskomitees der Urdorfer Fasnacht. So wurde eine zweite Sicherheitsfirma engagiert, weshalb nun neun Uniformierte den Eingangsbereich bewachen und die Personen bereits im Foyer kontrollieren. Zusätzliche neun Aufpasser stellen die Veranstalter selbst. «Wir haben seit Jahren unser eigenes ‹internes Alarmsystem›», sagt Schmidinger. Will heissen: Eine Gruppe von unauffällig gekleideten «Aufsehern» schreitet bei Bedarf ein und sorgt im besten Fall für Klärung, ohne dass die übrigen Fasnächtler in ihrer Festfreude gestört werden. Auch hier wurde Personal aufgestockt, sodass im Ernstfall noch effizienter eingeschritten werden könnte.
Veranstalter und Polizei in Kontakt
Die Kantonspolizei konnte nach dem Tumult zwei der Skinheads zur Befragung mitnehmen, liess sie aber wieder laufen. Insgesamt sind an der Urdorfer Fasnacht rund 30 Skins aufmarschiert, wobei sich nur ein Teil Zugang zur Halle verschaffen konnte. Angst, dass die Schlägerbande morgen zurückkehren könnte, hat Hans-Ruedi Schmidinger nicht. Er habe sich mit Polizeiexperten ausgetauscht. Ganz auszuschliessen sei dies aber nicht. Doch sagt Schmidinger: «Falls die Skins dennoch kommen, wir sind für morgen gewappnet.» Hilfe hat Schmidinger an der «Uuslumpete» nicht nur im eigenen Haus. Veranstalter und Polizei haben sich kurzgeschlossen. Mit den Ordnungshütern sei für morgen ein direkter Draht vereinbart worden, der auch dazu diene, Vorinformationen auszutauschen. Für den Urdorfer Fasnächtler Hans-Ruedi Schmidinger ist klar: «Wir wollen eine gemütliche und fröhliche Fasnacht.» Und mit Blick auf die zusätzlich getroffenen Sicherheitsmassnahmen sagt er: «Ich habe ein gutes Gefühl.»
Limmattaler Tagblatt