Wer die Kurve nicht kriegt, landet oft bei den Nazis

Aargauer Zeitung / MLZ; 2

Nationalfondsstudie Rechtsextreme Gruppen sind attraktiv für Jugendliche 

Neue Erkenntnis zum Rechtsextremismus: Besonders Jugendliche sind anfällig für 

das gefährliche Gedankengut.

 

Die Nationalfondsstudie macht klar: Rechtsextreme Einstellungen und auch Verhaltensweisen 

sind in der Schweiz häufiger, als man glaubt. Das Potenzial wird auf vier Prozent geschätzt. 

Unser Rechtsstaat ist deswegen aber nicht bedroht. 

Vor allem Jugendliche fallen durch rechtsextreme Aktionen auf. Die Gründe dafür sind 

überraschend. Natürlich tritt Rechtsextremismus vor allem in Zeiten politischer 

Orientierungslosigkeit und sozialer Probleme auf, aber für die Jugendlichen attraktiver als die 

Inhalte ist die Geborgenheit, die sie in rechtsextremen Gruppen offenbar finden. Der 

Sozialpädagoge Thomas Gabriel hat die Biografien jugendlicher Rechtsextremer untersucht. 

Das Verbindende fand er in der Familiensituation der Jugendlichen. Was das Problem war und 

wo die Konflikte lagen, war nicht einmal so wichtig. Häusliche Gewalt oder Überanpassung ans 

Herkunftsmilieu › alles Mögliche kann Jugendliche in die Arme rechtsradikaler Gruppen treiben. 

Es kann jede Familie treffen. (chb) Seite 2 

Kommentar rechts