1. August Luzern wird nun doch Abfahrtsort
Ein anonymer Sponsor wird vermutlich zum «Retter der Rütli-Feier 2007»: Jedenfalls stellt die Stadt Luzern sich jetzt wieder als Abfahrtsort für die Schiffe Richtung Rütli zur Verfügung.
Ueli Bachmann
«Die Rütli-Feier ist gerettet», sagte gestern die Luzerner Sicherheitsdirektorin Ursula Stämmer. Ob das Feilschen um die Bundesfeier am 1. August tatsächlich beendet ist, will nach dem langen Hin und Her noch niemand richtig glauben. Tatsache aber ist: Die Luzerner haben sich umbesonnen und stellen Luzern als einzigen Abfahrtsort wieder zur Verfügung, obwohl der Bundesrat sich an den Sicherheitskos-ten nicht beteiligt. «Es kann nicht sein, dass die Schweiz nicht in der Lage ist, eine würdige und geordnete 1.-August-Feier auf dem Rütli durchzuführen», schreibt der Stadtrat in der ges-trigen Mitteilung.
Sponsor will anonym bleiben
Das Umbesinnen ist durch das Angebot eines «namhaften Schweizer Unternehmens» zustande gekommen, das sich an der Finanzierung beteiligen will. Das Engagement des Sponsors geschehe «aus echter Sorge um den Ruf der Schweiz im europäischen und internationalen Umfeld». Wer der Sponsor ist, wird nicht gesagt; er wolle anonym bleiben, heisst es.
Stadträtin Ursula Stämmer spricht von einem Befreiungsschlag. «Bei der Absage ging es uns nicht allein ums Geld des Bundes. Aber das Angebot des Unternehmens hat uns den jüngsten Schritt erleichtert», sagte Stämmer. Schliesslich bestehe auch für die Stadt Luzern ein erhebliches Interesse an der Durchführung der Bundesfeier auf dem Rütli. Wie gross der finanzielle Beitrag des Unternehmens ist, kann Stämmer nicht sagen. Die Lösung von Luzern gilt nur für 2007.
Freude und Genugtuung
«Uri ist erfreut und sehr erleichtert», sagte der Urner Polizeidirektor Josef Dittli. Es handle sich um eine staatspolitisch gute Lösung. Die Rütlikommis-sion reagiere mit Freude und Genugtuung über den Entscheid aus Luzern, sagte Sprecher Martin Hofer. Von einer «Rettung der Rütli-Feier» will Hofer noch nicht ausgehen; die Machbarkeit scheine jetzt aber gegeben. Die Rütlikommission wird am nächsten Freitag über das neue Angebot und das weitere Vorgehen befinden. Im Vordergrund steht eine Feier mit insgesamt 2000 Plätzen und Ticketingsystem. Dadurch komme es nach Hofer zu keinen Störungen durch Rechtsextreme.