Kandidatinnen für eidgenössische Wahlen beim Frauenforum Amriswil
Amriswil. Viel Wahlkampfmaterial auf den Tischen, aber keine Referate, Reden oder Ansprachen. Immerhin 18 von 31 Kandidatinnen hatten sich auf Einladung des Frauenforums ins ABA bemüht.
Alois Degenhardt
Ein musikalischer Auftakt mit der Akkordeongruppe der Jugendmusikschule Jmsa markierte die Besonderheit einer Wahlveranstaltung in lockerem Rahmen. Bereits vor dem offiziellen Beginn hatten sich die Kandidatinnen unter das Publikum gemischt, um Kontakte aufzunehmen oder zu pflegen. Bedauerlich: Obwohl immer mehr Frauen in öffentlichen Ämtern gewünscht werden, hatten sich nur wenige Amriswilerinnen in die Veranstaltung gewagt, sodass sich Kandidatinnen und Publikum in etwa die Waage hielten.
Mutige Frauen gefragt
In ihrer Begrüssung dankte Beatrice Bauer Wiesmann, Präsidentin des Frauenforums, den National- und Ständeratskandidatinnen aus dem Thurgau, trotz starker Wahlkampfbelastungen den Weg in eine reine Frauenveranstaltung gefunden zu haben. Starke Frauen hätten vor einigen Wochen verhindert, dass das Rütli rechtsextremen Krawallmachern überlassen wird. Mutige Frauen, die sich um ein politisches Amt in den eidgenössischen Räten bewerben, seien auch im Thurgau gefragt. Ähnlich hatte sich Grossratspräsident Willy Nägeli in seiner Grussbotschaft geäussert: Er bewundere den Mut und die Bereitschaft der Kandidatinnen, Verantwortung zu übernehmen, und hoffe, dass der Frauenanteil bald auf über 25 Prozent ansteige.
Tischwechsel vorgeschrieben
Neben den amtierenden weiblichen Räten bot der Abend vor allem den Neulingen Gelegenheit, in ungezwungener Atmosphäre Kontakt zu den Besucherinnen aufzunehmen und in kleiner Runde ihr politisches Bekenntnis zu verkünden. Eine kluge Regel, die als Beispiel dienen sollte: Alle 15 Minuten mussten die Kandidatinnen den Tisch wechseln, um mit allen Besucherinnen ins Gespräch zu kommen.