Auch die rechtsextreme Partei national orientierter Schweizer (Pnos) will sich an den Grossratswahlen vom April 2006 beteiligen. Die Sektion Langenthal hat Tobias Hirschi und Dominic Lüthard nominiert, wie die Partei mitteilt. Tobias Hirschi sitzt seit einem Jahr für die Pnos im Langenthaler Stadtrat. Zwar hat er verschiedene Vorstösse eingereicht, für Schlagzeilen sorgte er aber eher ausserhalb des Rats. So etwa an unbewilligten Demos. Zudem wurde Hirschi im Juli wegen Rassendiskriminierung angezeigt. Auch der zweite Kandidat, Dominic Lüthard aus Roggwil, ist in der Szene bestens verankert. Als Sänger der Nazirock-Band «Indiziert» und als Inhaber der Internetdomain der «Helvetischen Jugend». Diese hat bei den bisherigen Pnos-Wahlkämpfen in Langenthal und Günsberg (SO) stets eine wichtige Rolle gespielt. Die erste «Indiziert»-CD darf in Deutschland nicht mehr verkauft werden, weil die Liedtexte «teils direkt an die Rassenlehre der Nationalsozialisten anknüpften», wie die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien festhält. Zudem wurde Lüthard wegen Raufhandels und Landfriedensbruch zu acht Tagen Gefängnis bedingt verurteilt. Zusammen mit 30 Rechtsextremen hatte er 2002 an einem Überfall aufs Langenthaler Kulturzentrum Lakuz teilgenommen.
«Dominic Lüthard hat Fehler gemacht, das ist aber Schnee von gestern», sagt Pnos-Sprecher Dominic Bannholzer. Die Partei stehe voll hinter ihm. Zudem sei die «Indiziert»-CD nur in Deutschland, nicht aber in der Schweiz verboten.