Waffen und CDs konfisziert

OltenerTagblatt

Rothrist Polizei hatte vom Schleusenpunkt erfahren und war vor Ort

Die Kantonspolizei Aargau hat am Samstagabend 100 Rechtsextreme kontrolliert. Sie hatten sich in Rothrist getroffen, um an ein Konzert zu fahren.

Lorenz Frischknecht

Der Standort von Möbel Hubacher in Rothrist in unmittelbarer Nähe zu A1 und A2 ist nicht nur für Kunden bequem zu erreichen. Am Samstag hat er der rechtsextremen Szene dazu gedient, sich zu versammeln. Der Ort war ein Schleusenpunkt, an dem die Rechtsextremen den genauen Standort ihres Treffens erfahren sollten. Aus Angst vor der Polizei hielten die Veranstalter diese Angaben im Vorfeld geheim. Das geplante Treffen war ein Konzert mit sechs Bands, das laut Antifa Bern zwischen Lotzwil und Obersteckholz in der Nähe von Langenthal stattfand. «Helvetien rockt» hiess das Festival.

Polizei wusste vom Treffen

Die Kantonspolizei Aargau hatte bereits vor dem Treffen davon Wind bekommen, dass Rothrist ein Schleusenpunkt sein sollte. Die Informationen stammten laut Kapo-Sprecher Max Suter aus eigenen Ermittlungen, trafen aber auch vom Dienst für Analyse und Prävention (DAP) des Bundes und den Kantonen Bern, Luzern und Solothurn ein. Die Kapo fuhr daraufhin ein Grossaufgebot auf und schickte ihre Patrouillen laut Suter zu den Autobahn-Ausfahrten Rothrist sowie auf den Parkplatz von Möbel Hubacher. Von 16.30 Uhr bis 19.30 Uhr wurden rund 100 Personen kontrolliert. Davon stammten 40 aus dem nahen Ausland, vorwiegend aus Deutschland.

Baseballschläger und CDs im Auto

Die meisten Überprüften hatten weder Waffen noch Embleme dabei, die gegen das Anti-Rassismus-Gesetz verstossen hätten, und durften deshalb unbescholten weiterziehen. Sechs Personen indes hat die Polizei wegen Widerhandlungen gegen das Waffengesetz angezeigt. Acht Waffen haben die Kantonspolizisten sichergestellt, darunter Springmesser, Schlagstöcke und Baseballschläger. Schliesslich hat die Polizei 68 CDs beschlagnahmt, die sie in einem Auto gefunden hatte. Nun wird überprüft, ob die Texte das Anti-Rassismus-Gesetz verletzen, wie zu erfahren war.