1991 kandidierte er für den Nationalrat, 4786 Schwyzer wählten ihn. Im Hauptort Schwyz erzielte er das drittbeste, in Vorderthal gar das beste Ergebnissämtlicher Kandidaten, für Bern reichte es nicht. Sein offen gezeigter Hass auf Asylbewerber hatte verfangen, und man sagt, die Behörden hätten ihn oftmit Samthandschuhen angefasst.
Marcel Strebel gab sich gestern Donnerstag selbstsicher und lammfromm, sprach stets ruhig und kontrolliert, wurde nie ausfällig, wie das früher oftgeschehen ist. Er hoffe auf Gerechtigkeit, bezichtigte die Polizisten und seine Ex-Frau der Lüge, gab nur knapp Auskunft über sein Leben, erwähnte seineIV-Rente von 1600 Franken pro Monat, und er gab zu Protokoll, er trinke keinen Alkohol mehr, möchte am liebsten in Brasilien leben und demnächstseine Freundin heiraten.
Widersprüche . . .
Politisch, ja, da denke er noch gleich wie vor zehn Jahren, aber öffentlich wolle er sich nicht mehr für die Rettung der Schweiz einsetzen. Das bringenichts, und er habe nicht Geld wie der Blocher, sagte Strebel ausserhalb des Gerichtsgebäudes, auch: Seine Ex-Frau sei ein blosses Stück Fleisch, eineEhe werde er nicht mehr eingehen.
. . . und Unklarheiten
Der Prozess wird heute Freitag fortgesetzt. Im Zentrum steht die Frage, ob Strebel im September 1994 zwischen Gersau und Brunnen nur in die Luftbeziehungsweise auf Spatzen gefeuert oder einen gezielten Schuss auf zwei Polizisten abgegeben hat. Strebel, damals von einer Kugel aus einerPolizistenpistole getroffen, beteuerte am Donnerstag seine Unschuld, die beiden Beamten wirkten unsicher.
Wann das Urteil verkündet wird, steht noch nicht fest.