Berner Zeitung; 11.02.2013
Erst wurde der Umzug abgesagt, jetzt wird doch wieder mobilisiert: Ob am Samstag ein Fackelumzug von Neo-Nazis stattfinden wird ist unklar. Die Stadt ruft die Organisatoren auf, den Anlass abzusagen.
Am Montagmorgen sah es so aus, als wäre ein Umzug, den Rechtsextreme am Samstag in Bern planen, abgesagt worden. Am Nachmittag wurde aber erneut für den Anlass mobilisiert. «Es ist schwierig zu sagen, was uns tatsächlich erwartet», sagte Kapo-Mediensprecher Michael Fichter. Die Polizei werde die Entwicklung im Auge behalten und sich entsprechend vorbereiten. Am Samstag erwartet die Stadt Bern wegen der Fasnacht etliche tausend Besucher. Zusätzlich haben antifaschistische Kreise zu einer Gegenkundgebung zum Fackelumzug der Rechtsextremisten aufgerufen. «Klar ist, dass ein Einsatz am Rande eines so grossen Festes immer schwierig ist», so Fichter.
Die Polizei und die Stadt Bern rufen die Veranstalter des Fackelumzugs und der Gegenkundgebung dazu auf, ihre Anlässe am Samstag abzusagen. «Nicht zuletzt aus Rücksicht auf die mehreren tausend Personen, die sich wegen der Fasnacht in der Stadt aufhalten werden», sagte der Berner Sicherheitsdirektor Reto Nause (CVP).
Am Freitag bestätigte die Polizei, dass sie Kenntnis von einem Aufruf zu einem Fackelumzug habe. Gemäss einer Mail der Antifa hatte die rechtsextreme Gruppe «Weisse Wölfe Terrorcrew» zur Kundgebung aufgerufen. Der Fackelumzug hätte zum Andenken an die Bombardierung der Stadt Dresden stattfinden sollen.