Zwölf Wochen Gefängnis und tausend FrankenGeldbusse fordert die Glarner Staatsanwaltschaft fürzwei Rechtsextreme, die am 23. Juni vergangenenJahres unter den rund dreissig Naziskins waren, die inGlarus eine Juso-Demonstration gegen Rassismustätlich angriffen. Die beiden Beschuldigten, beide ausdem Kanton Zürich, akzeptierten – im Gegensatz zuweiteren dreizehn Beteiligten – den verhörrichterlichenStrafbescheid nicht. Beide waren allerdings beimÃœberfall anwesend, wie auch Fotos zeigen.
Unter den Glarner Verurteilten sind auch zwei Mitgliederder Band Amok, wie die «Rundschau» amMittwochabend berichtete. Die Band aus dem Umfelddes Naziskin-Netzwerkes Blood and Honour hat einemWOZ-Journalisten im vergangenen Jahr im Lied «HansStutz» die Ermordung in Aussicht gestellt. Nachlängeren Ermittlungen konnten die Luzerner Behördendie vier Bandmitglieder nun überführen. Es handelt sichum zwei Metzger aus dem Kanton Zürich, einer 21-, derandere 25-jährig, weiter um einen 27-jährigenLandschaftsgärtner, wohnhaft im Kanton Aargau, undum einen 23-jährigen Informatiker und Studenten ausder Region Ausserschwyz. Dort hat die Band seit AnfangMai 2008 auch ihr Probelokal.
Ein weiterer Glarner Tatbeteiligter wird sich EndeOktober vor dem Kreisgericht Gaster-See verantwortenmüssen. Ihm wird zusätzlich vorgeworfen, sich an einerMassenschlägerei am Jahrmarkt im toggenburgischenKaltbrunn im Oktober 2007 aktiv beteiligt und dabei -zusammen mit einem weiteren Rechtsextremisten – einePerson erheblich verletzt zu haben. Auch habe errassistische Parolen gerufen, den Hitlergruss gemachtund einen Polizisten an der Erstellung vonFotoaufnahmen gehindert. Der Staatsanwalt fordert fürihn eine Freiheitsstrafe von 24 Monaten.