Sven Aregger, Redaktor
Diese Gruppe hat nur Gutes im Sinn. Sie kämpft für Volk und Heimat. Sie klärt Missstände auf. Sie diskutiert sachlich. Und sie vermeidet körperliche Gewalt. Das jedenfalls schreibt die «Kameradschaft Uri» in einer E-Mail über die «Kameradschaft Uri».
Nur sind diese Kameraden schon negativ aufgefallen, so etwa bei einem Streit im Jugendtreff Bürglen. Und nach Aussagen von Augenzeugen deuten Auftreten, Kleider und Sprüche vor allem auf eines hin: auf eine rechtsradikale Gruppe.
Überhaupt sollen in Uri in letzter Zeit vermehrt Rechtsextreme für Stunk gesorgt haben speziell bei Jugendanlässen. Zwar fehlen harte Fakten. Die Polizei hat bislang noch niemanden verzeigt. Und mit Gerüchten und Vorurteilen ist allgemein vorsichtig umzugehen.
Dennoch darf man die Vorfälle nicht verharmlosen. Denn die Entwicklung regt zu Besorgnis an. Das zeigen die vielen Reaktionen von Jugendlichen, die Erfahrungen mit Rechtsextremen gemacht haben. Sie fühlen sich bedroht, allein gelassen, nicht ernst genommen. Und dass eine Organisation wie die «Kameradschaft Uri», die angeblich nur Gutes im Sinn hat, anonym bleiben will, macht sie zumindest verdächtig.
Die Botschaft der Jungen ist auch ein Hilferuf: Sozialarbeiter, Politiker, Polizisten und Erzieher müssen sensibler reagieren und allfällige Probleme anpacken. Wegschauen wäre der falsche Weg. Extremismus egal ob von rechts oder links ist gefährlich und hat nichts mehr mit jugendlichem Übermut zu tun. Es braucht Prävention, es braucht Aufklärung, es braucht klare Grenzen. Sonst könnte es in Uri schon bald zum grossen Knall kommen.