Christian Weiss
Beim Tennisplatz in Rorbas sollen Neonazitreffen stattfinden. Die Kantonspolizei geht den Hinweisen von Anwohnern nach.
rorbas ? Seit diesem Frühling soll es im ehemaligen Vereinslokal des aufgelösten Tennisklubs zu Neonazitreffen kommen. Dies behaupten zwei Rorbaser gegenüber dem «Tages-Anzeiger». Vor allem am Wochenende sei auf der stillgelegten Tennisanlage Hochbetrieb. An einem Abend wollen die beiden Rorbaser beobachtet haben, dass rund 25, allem Anschein nach stark angetrunkene Personen rassistische Parolen und «Sieg-Heil!»-Rufe von sich gegeben haben. Zudem sei auch der Hitlergruss skandiert worden.
Ein Einheimischer bestätigte gegenüber dem «Landboten», dass sich beim Tennisplatz gelegentlich 20- bis 30-jährige Männer treffen, welche die für Rechtsextreme typische Kleidung tragen und kahlrasierte Schädel haben. Nach seiner Einschätzung handelt es sich um Auswärtige. Einen aggressiven oder gewaltbereiten Eindruck hätten sie aber nicht gemacht ? die seien dort für sich.
Auf der Gemeindeverwaltung Rorbas sind bezüglich des Treibens bei der Tennisanlage schon vor einiger Zeit Beschwerden eingegangen. Die Gemeinde steht darum in Kontakt mit der Kantonspolizei. Genauere Angaben zu den Vorwürfen will man nicht machen. «Diese sind Gegenstand der polizeilichen Untersuchungen», erklärt die Rorbaser Gemeindeschreiberin Barbara Roulet.
«Wir klären zurzeit ab, was vorgefallen ist», sagt Kantonspolizeisprecher Martin Sorg auf Anfrage. Es gebe Hinweise, dass einschlägige Parolen verkündet worden seien. Mehr könne er aber im Moment nicht sagen. Erst wenn die Fakten auf dem Tisch seien, werde geprüft, ob illegale Handlungen begangen worden seien: «Was erlaubt war und was nicht, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht das Thema.»