Blick. «So ä Stammeshäuptling».
Wir haben eine Riesenfreude, es gibt wirklich noch Gerechtigkeit in der Schweiz», sagt Thomas Zimmermann, Chef des Restaurants City in Glarus, zu BLICK. «Diese Verurteilung zeigt, dass man bei uns Menschen nicht einfach so rassistisch beleidigen – und dies dann auch noch als Lappalie herunterspielen kann.»
Was war passiert? Zimmermanns Mitarbeiter, der Eritreer Minas Ashebir, wurde im SRFDokfilm «Inside Bundeshaus» über den Aargauer SVP-Nationalrat Andreas Glarner rassistisch beleidigt. Glarners Vater sah den anerkannten Flüchtling und einen Kollegen in einem Park in Glarus und sagte, diese würfen Waren herum «wie Hühner den Dreck», seien vielfach «fast barfuss» unterwegs – aber «im Grunde genommen auch nur Leute». Als er eine dunkelhäutige Frau erblickte, meinte Glarner senior: «Jetzt chunnt wieder eini. So ä Stammeshäuptling.»
Die Glarner Staatsanwaltschaft sprach den Vater des SVP-Hardliners wegen Rassendiskriminierung schuldig. Hans Rudolf Glarner akzeptiert den Strafbefehl über eine Busse von 500 Franken und eine bedingt Geldstrafe von 1600 Franken, auch wenn er dem SRF vorwirft, seine Aussagen aus dem Zusammenhang gerissen zu haben.
«Es tut wirklich gut, zu sehen, dass man in unserem Land bestraft wird, wenn man solch dumme Aussagen macht», sagt Thomas Zimmermann. Seit rund drei Jahren arbeitet Minas Ashebir im Restaurant City. «Und er ist ein Vorbild für so manchen Schweizer», sagt Zimmermann.