Menschen mit Zerstörungsabsichten suchten über die Weihnachtstage das Restaurant Turm im Coop-Kyburg-Gebäude an der Schwäbisgasse 1 heim. Mehrere Scheiben gingen zu Bruch. Jüngst geschah dies in den frühen Morgenstunden von gestern Montag. «Unbekannte schlugen mehrere Scheiben ein. Doch niemand hat etwas gesehen», sagt Betriebsinhaberin Ursula Krebs. Bei der Schadensbegutachtung seien auch Hakenkreuz-Schmierereien gefunden worden.
An der Hand verletzt
Bereits in der Nacht auf vorletzten Sonntag, 21.Dezember, wurden am selben Ort Fenster eingeschlagen. «Es geschah kurz nach Betriebsschluss um etwa 0.45 Uhr. Das Restaurant war schon leer», sagt Krebs. «Plötzlich schlug jemand von aussen sieben Scheiben ein.» Die Täter mit einer Ausnahme flüchteten. Dieser habe sich beim Einschlagen an der Hand verletzt und sei ins Spital gebracht worden.
10000 Franken Schaden
Die kaputten Scheiben sind noch nicht ersetzt worden. «Wir haben sie notfallmässig abgedeckt. Wir konnten sie noch nicht austauschen lassen, weil bei der zuständigen Firma wegen der Festtage keine Angestellten zur Verfügung stehen.» Krebs schätzt den Schaden der beiden Vorfälle auf bis zu 10000 Franken. Sie hat Anzeige gegen unbekannt erstattet.
Die Kantonspolizei gab gestern keine näheren Informationen bekannt. «Die Ermittlungen sind im Gang. Das ist alles, was ich zurzeit sagen kann», teilte Kapo-Sprecher Heinz Pfeuti mit.
Ursula Krebs äusserte die Vermutung, dass die Täter aus dem Dunstkreis der rechtsextremen Szene stammen. Laut Krebs haben solche Personen nämlich Lokalverbot im «Turm». «Bislang haben sie sich daran gehalten, und es hat auch keine Probleme gegeben», sagt Krebs, die früher das «Selve-Gärtli» an der Scheibenstrasse im Selve-Areal führte.
Waren es Linksextreme?
Doch es ist auch möglich, dass es sich um linksextreme Personen gehandelt hat. Laut Peter Siegenthaler (SP), dem Sicherheitsvorsteher der Stadt Thun, markieren Linksextreme nämlich oft Lokalitäten mit Hakenkreuzen, um anzuzeigen, dass Rechtsextreme dort verkehren. Er hat Kenntnis vom ersten Vorfall. Dabei sei es auch zu einer Schlägerei gekommen.
Ob die Taten aber politisch motiviert waren, weiss Siegenthaler nicht. «Gemäss meinen Infos war das ‹Selve-Gärtli› ein Ort, wo sich Leute trafen, die am rechten politischen Rand anzusiedeln sind. Ob diese nun zum ‹Turm› gezügelt sind und die Vorfälle damit zusammenhängen, kann ich zurzeit nicht beurteilen», sagte der Thuner Sicherheitsvorsteher auf Anfrage dieser Zeitung.
Christoph Kummer