Noch kein Entscheid zum Frauentag
Die Urner Regierung hat am Dienstag ein Gesuch für eine traditionelle Rütlifeier mit Rede, Fahnenschwingen und Verlesen des Bundesbriefes bewilligt. Das Gesuch war im November von der Rütlikommission der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft gestellt worden. Ob die Bundesfeier in dieser traditionellen Form durchgeführt wird, ist unsicher, da Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey und Nationalratspräsidentin Christine Egerszegi die Idee eines Frauentages lanciert haben. Dazu hat die Urner Regierung noch nicht Stellung genommen. Ein solches Gesuch habe wohl gute Chancen, sagte Josef Dittli, Urner Sicherheitsdirektor. Der Ball liege nun bei der Rütlikommission. Diese will heute Mittwoch über die neue Idee eines Frauentages befinden. Sollte sich das Vorhaben konkretisieren, erwartet die Urner Regierung der Form halber ein erneutes Gesuch. Ein anderes Konzept für die Feier bedeute wohl auch andere Sicherheitsmassnahmen, sagte Dittli. Die Bedrohung durch Rechtsextreme sei allerdings die gleiche, ob die Feier regional oder national ausgerichtet sei. Die Rechtsextremen wollten einfach aufs Rütli. Bei einer national ausgerichteten Feier wird wohl auch die Frage nach einer möglichen Kostenbeteiligung des Bundes wieder aufs Tapet kommen. Im Dezember hatten die Bundesräte Schmid und Merz eine Kostenbeteiligung des Bundes abgelehnt. Allerdings war der Bundesrat damals von einem regionalen Anlass ausgegangen.