Die Feier auf dem Rütli wird Uri weniger kosten als 2006. Aber das Geld der privaten Sponsoren bleibt voraussichtlich in Luzern.
Von Thomas Bolli, Luzern
Drei Schiffe werden am kommenden 1. August in Luzern ablegen, um die rund 2000 Gäste zum Rütli zu fahren. Andere Schiffe werden an diesem Tag nicht bei der Station unterhalb der Nationalwiese anlegen dürfen. Anders als 2006 wird es dieses Jahr aber auch möglich sein, von Seelisberg aus zu Fuss hinunter aufs Rütli zu gelangen. Durchgelassen wird jedoch nur, wer ein offizielles Ticket vorweisen kann. Die Kosten für das so genannte Ticketing übernimmt neu die Organisatorin der Feier, die Rütlikommission.
Das Rütli liegt auf Urner Boden, Seelisberg gehört ebenfalls zu Uri. «Wir kommen für die Kosten der Sicherheitsmassnahmen selber auf und erhalten dafür kein Geld von den privaten Sponsoren», sagt Uris Sicherheitsdirektor Josef Dittli. Der Kanton hofft aber, auf Grund der Ausgangslage für die Feier rund ein Drittel weniger aufwenden zu müssen als im vergangenen Jahr.
Die privaten Sponsoren – namentlich Johann Schneider-Ammann und Nicolas Hayek – haben bis jetzt lediglich mit der Stadt Luzern verhandelt; sie hat sich als Abfahrtsort für die Schiffe zur Verfügung gestellt. Die Sponsoren haben versprochen, die Zusatzkosten für die Sicherheit zu übernehmen, damit die Feier überhaupt stattfinden kann. Die Urner Behörden haben verschiedentlich betont, dass sie es für problematisch halten, wenn Private die öffentliche Hand sponsern.
Mittlerweile gibt nicht mehr nur das Rütli wegen aufmarschierender Rechtsextremen zu reden. Am kommenden Samstag findet die 621. Gedenkfeier der Schlacht bei Sempach statt. Bereits in den vergangenen Jahren waren Rechtsextreme im offiziellen Festzug mitmarschiert.
Rechtsextreme streben nach Sempach
Auch jetzt haben rechtsextreme Gruppierungen via Internet zur Teilnahme aufgerufen. Die Ortsgruppe Küssnacht SZ der Partei National Orientierter Schweizer (Pnos) etwa schreibt, man wolle einen eigenen Zug bilden. «Anständiges Verhalten und korrektes Auftreten» sei dabei Pflicht. Das Antinationale Kollektiv Luzern (AKL) wiederum hat die Luzerner Behörden wie schon 2006 aufgefordert, die Rechtsextremen nicht länger zu tolerieren. Ansonsten fühle man sich verpflichtet, den Widerstand und den Protest selber zu organisieren.