Der Kanton Luzern hat eine Strafuntersuchung gegen 18 Rechtsradikale aus den Kantonen Bern, Aargau und Luzern eingeleitet.
Die Neonazis hatten in Willisau LU eine bewilligte Demonstration gegen Rassismus angegriffen und Waffen gehortet. Wie die Strafuntersuchungsbehörden mitteilen, werden den 15 bis 25 Jahre alten Männern Landfriedensbruch, Diebstahl, Sachbeschädigung und Widerhandlung gegen das Waffen-, das Militärstraf- und das Sprengstoffgesetz vorgeworfen.
25 zum Teil vermummte Rechtsradikale hatten am 30. Oktober in Willisau Jugendliche angegriffen, die gegen Rechtsextremismus demonstrieren wollten. Sie setzten dabei Raketen, Holzlatten und Bierflaschen ein. Verletzt wurde niemand, doch sagten die Veranstalter nach dem Angriff die bewilligte Kundgebung ab.
Die Kantonspolizei nahm 18 Rechtsextreme fest, neun wurden vorübergehend in Untersuchungshaft genommen. Die Neonazis gehören zum grossen Teil der «Kameradschaft Helvetische Jugend» an. Acht wohnen im Kanton Bern, drei im Aargau und sieben im Kanton Luzern.
Die Polizei fand bei 16 Hausdurchsuchungen Hieb- und Stichwaffen, Abwehrsprays, ein Elektroschockgerät, eine Hochleistungsschleuder, eine Schrotflinte, Teile von Armeegranaten und -munition sowie einen Nebelkörper.
Weiter wurde Propagandamaterial sichergestellt. Es handelte sich dabei unter anderem um eine Hakenkreuzfahne, einen SS-Wimpel, ein T- Shirt mit Hakenkreuz und andere Utensilien, welche die Nationalsozialisten verherrlichen. (grü/sda)