sda. Turbulenter Auftakt zum Prozess gegen drei Revisionisten am Donnerstagvor dem Strafgericht des Bezirks Veveyse FR: Ein Kameramann des welschenFernsehens wurde tätlich angegriffen, zwei Angeklagte erschienen nicht vor demGericht.
Ein Anhänger der revisionistischen Geselschaft «Verité et Justice», dernicht fotografiert werden wollte, stürzte sich vor Prozessbeginn auf einenKameramann des welschen Fernsehens TSR und warf diesen zu Boden. In Mitleidenschaftgezogen wurde auch ein Fotograf der Agentur Keystone.
Der bekannteste der drei Angeklagten, der 82-jährige Holocaust- LeugnerGaston-Armand Amaudruz erschien nicht vor dem Tribunal. Sein Anwalt hatte dazukeine Erklärung.
Der Gründer von «Verité et Justice» René-Louis Berclaz liess sich ärztlichdispensieren, weshalb am Vormittag nur der drittte Angeklagte Philippe GeorgesBrennstuhl einvernommen werden konnte. Auch er ist ein Gründungsmitglied von«Verité et Justice», deren Auflösung die Freiburger Jusitz im Märzangeordnet hatte.
Er sei am Verfahren nicht interessiert, es handle sich um einen«politischen» und «zionistischen» Prozess, sagte Brennstuhl. In Anlehnung an Tellerklärte Brennstuhl, er werde «die Kipa Gesslers» nicht grüssen. Nur Historiker undChemiker, nicht aber Juristen seien dazu berufen, sich über die Existenz derGaskammern zu äussern.
Die Anklage gegen Brennstuhl und seine Mitangeklagten lautet, mit derPublikation diverser Schriften gegen das Antirassismus- Gesetz verstossen zu haben.In einer Publikation Brennstuhls steht unter anderem, für die Vergasungen inAuschwitz und in anderen KZ gebe es «nicht den Schatten» eines materiellenBeweises.
Auf den ensprechenden Vorhalt des Gerichtspräsidenten berief sich Brennstuhlauf die Meinungsäusserungsfreiheit in der Bundesverfassung. Um die Debatteüber die Gaskammern abzuwürgen, würden die Revisionisten in die Illegalitätabgedrängt.