Das Baby lag in einem Plastiksack in der Gefriertruhe. Marco W. will mit dem Kindsmord seiner Schweizer Verlobten Jenny R. nichts zu tun haben. Aber das kaufen ihm nicht mal seine Kollegen ab.
Der Freund der 20-jährigen Schweizerin, die ihr Baby im Tiefkühler entsorgte, trägt am liebsten Springerstiefel und schwarze T-Shirts mit der Aufschrift «White Power». Er ist Hassrocker, spielt in einer Neonazi-Band.
Die Combo aus Süddeutschland ist populär im Rechts-Rock-Milieu. Tritt auch in der Schweiz auf. Dutzende von Skinheads pilgern zu den Konzerten. Auch Jenny R.* gehört zu ihren Fans.
Der Lagerist und die Automechanikerin verlieben sich. Ein halbes Jahr später sind sie verlobt. Der Deutsche und die Zürcherin leben in einem Zimmer im Reiheneinfamilienhaus von Marco W.s* Eltern im süddeutschen Städtchen Horb.
Marco W. (30) will keine Kinder. Das sagt er mehrfach auch Bekannten.
Laut Zeugen musste dies seine Ex-Freundin auf schmerzhafte Weise erfahren. Als Marco W. erfuhr, dass sie schwanger war, flippte er aus und schlug sie. In den Bauch.
Marco W. nur Zeuge
Ein Kollege: «Ich glaube, dass er auch Jenny unter Druck setzte. Das entschuldigt ihre Tat natürlich nicht. Aber vielleicht erklärt es sie.»
Tötete Jenny ihr Baby aus Angst vor ihrem gewalttätigen Verlobten? Gemäss ihren Aussagen hat sie ihre Schwangerschaft nicht bemerkt.
Obschon sie schon vor zwei Jahren ein Kind bekam (im BLICK).
Angeblich von den Wehen überrascht, brachte Jenny R. ihr Baby vor rund vier Wochen allein zur Welt. Weil sich das Mädchen «schlapp und leblos» angefühlt habe, legte sie es in die Tiefkühltruhe. Dort fand es die Mutter von Marco W. vor einer Woche. Seither ist die Schweizerin in U-Haft.
Marco W. hingegen wird von den Behörden als Zeuge behandelt.
* Namen der Redaktion bekannt