Der Bund
Rassismus
sda. In Liestal haben am Samstag 1000 Personen gegen Rassismusund Rechtsextremismus demonstriert. Alt Bundesrat Otto Stich(rechts im Bild neben dem Baselbieter Regierungspräsidenten AndreasKoellreuter) rief zu Wachsamkeit und Zivilcourage auf. DerSozialdemokrat richtete seinen Aufruf vor allem an die jungenMenschen, die an der Kundgebung die grosse Mehrheit bildeten. Ausder Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg wisse er, was es bedeute, wennein Land von Rechtsextremen beherrscht werde und Menschenrechtenichts mehr gälten.Er sei froh, sagte Stich, dass das Baselbiet nicht schweige und sichso viele Menschen für die Demokratie einsetzten. Die Demokratiehabe zwar Fehler, die jedoch nicht mit Gewalt und Drohungenkorrigiert werden dürften, sagte Stich.Gegen Neonazi-MarschAuslöser der Kundgebung war ein Aufmarsch von rund 20 Skinheadsam 17. August. Unbehelligt von der Polizei waren sie am Todestagvon Hitler-Stellvertreter Rudolf Hess teils vermummt und mitBaseballschlägern durch Liestal gezogen.Bevor Stich ans Rednerpult trat, war die Kundgebung wegen derFestnahme von vier Autonomen für längere Zeit unterbrochenworden. Als Regierungspräsident Koellreuter deren Freilassungzusicherte, beruhigten sich die Gemüter.Nationale Organisation
In einem Interview mit dem «Sonntagsblick» warnte BundespolizeichefUrs von Daeniken am Wochenende vor einer neuen rechtsradikalenOrganisation, die sich zum Ziel setze, Skinheads und nichtorganisierte Rechtsextremen in der Schweiz zu einer nationalen Kraftzu verbinden. Die Nationalen Aufbauorganisation (NAO ) sei inraschem Expansionskurs begriffen. Ihre Stärke sei nicht bekannt. Manschätze ihren Kern auf bis 100 Mitglieder.