Thurgauer Zeitung: MELDUNG DES TAGES
NEUHAUSEN. Anstatt über ihre Ziele für die Kantonsratswahlen zu informieren, lag der Fokus der Medienkonferenz bei der SVP-Parteispitze vor allem auf einem Kandidaten, wie die «Schaffhauser Nachrichten» berichten. Die Parteispitze hat Claudio Gantert aus der Partei ausgeschlossen. Ausschlag dazu hatte ein Bericht in der «Schaffhauser az» gegeben. Darin wurde berichtet, dass Gantert auf Facebook rechtsextremes Gedankengut verbreite, zudem sei er mehrfach vorbestraft wegen Drogen- und Waffendelikten. Wie es im Bericht weiter heisst, wurden einige der aufgeführten Facebook-Einträge unterdessen gelöscht, so beispielsweise ein Post, in dem Gantert sich damit brüstet, Secondos verprügelt zu haben und dies mit einem «Heil Hitler» kommentiert.
Dies alles sei der SVP-Spitze nicht bekannt gewesen, heisst es im Bericht weiter. Laut SVP-Chef Pentti Aellig sei es schwierig, 150 Kandidatinnen und Kandidaten zu screenen. Aellig ist zudem der Ansicht, dass nicht jeder, der Nazi-Artikel sammle auch deren Ideologie teile. Trotzdem: «Für rechtsextremes Gedankengut gibt es keinen Platz bei uns», lässt der SVP-Chef verlauten. Der Ausschluss aus der Partei ändert aber nichts an der Kandidatur Ganterts. Sein Name bleibt auf der SVP-Neuhausen-Liste. Er gilt einfach als parteilos, bleibt aber wählbar. (red.)