Der Burgdorfer Gemeinderat soll die Gewaltstudie von Allan Guggenbühl zurückziehen. Das verlangt Anwalt Daniel Kettiger.
«Eine solche Studie zu veröffentlichen ist aus fachlicher Sicht verantwortungslos»: Der Burgdorfer Anwalt Daniel Kettiger, der schon dreimal Menschen vertreten hat, die in der Emmestadt Opfer von rechtsextremen Übergriffen geworden sind, kann mit der Analyse des prominenten Psychologen Allan Guggenbühl nichts anfangen. «Über deren Inhalt bin ich mehr als nur erschüttert», schrieb er gestern in einem offenen Brief. Die Studie sei «wissenschaftlich weitestgehend wertlos».
Guggenbühl hatte im Auftrag des Gemeinderates untersucht, wie es um die Sicherheit in Burgdorf steht. Er kam zum Schluss, dass Burgdorf «kein Hort von Rechtsextremen» sei. Laut Kettiger setzt Guggenbühl mit dieser Aussage «falsche Anreize» für die rechtsextreme Szene, «die für die Burgdorfer Oberstadt fatal sein könnten». Wenn Guggenbühl behaupte, Burgdorf sei «eine Stadt, in der sich Frauen und Männer sicher bewegen können», sei dies «eine Verhöhnung der Opfer». Deshalb verlangt Kettiger vom Gemeinderat nun, «dass er die Studie zurückzieht».