20 minuten: ZÜRICH. An einer Demo für Kobane musste die Polizei eingreifen. Auslöser sollen türkische Rechtsextreme gewesen sein.
An einer Kurden-Kundgebung in Zürich ist es am Samstag zu einer Auseinandersetzung zwischen rund 30 Personen gekommen. Die Polizei musste mit Pfefferspray eingreifen, um die Situation unter Kontrolle zu bringen. Nach Polizeiangaben hatte eine «unbekannte Anzahl Leute» die Demonstranten «verbal provoziert».
Im Gespräch mit 20 Minuten gaben mehrere Demonstranten an, bei den Provokateuren habe es sich um türkische Rechtsextreme gehandelt. Cihan Tas von der Freien Kurdischen Jugend sagt: «Das waren Mitglieder der Gruppierung Graue Wölfe.» Sie hätten ihr Erkennungszeichen, den sogenannten Wolfsgruss, gemacht. Auch nach Kurden-Demos in Deutschland und Österreich berichteten Medien vom Auftauchen der Gruppierung.
In der Schweiz fielen die Grauen Wölfe Ende der 90er-Jahre mehrfach durch gewalttätige Auseinandersetzungen auf. In einem Extremismusbericht des Bundesrates aus dem Jahr 2004 heisst es, die Gruppierung pflege «einen ausgeprägten Nationalismus und Rassismus gegen ethnische Minderheiten». Extremismus-Experte Samuel Althof sagt, seither sei es ruhig geworden um die Grauen Wölfe. «Sollte die Gruppierung in der Schweiz tatsächlich wieder aktiv sein, dann müsste es sich um eine neue Generation handeln.» Vorerst seien die Berichte aber mit Vorsicht zu geniessen. Die Stadtpolizei Zürich konnte die Provokateure an der Demonstration nicht identifizieren.