Die Chilbi in Ennenda war ein wahrer Publikumsmagnet. Die befürchteten wüsten Szenen blieben – trotz einer Gruppe Rechtsextremen – jedoch aus. Dies dank starker Präsenz von Sicherheitskräften und diversen Präventionsmassnahmen.
Von Daniel Fischli und Fridolin Elmer
Ennenda. – «Wir hatten eine friedliche und gute Chilbi in einer ruhigen Atmosphäre», sagte gestern die Ennendaner Gemeindepräsidentin Käthi Meier zur «Südostschweiz». Auch Hannes Murer von der Kantonspolizei und andere Besucher bestätigen Meiers Feststellung. Ausser ein paar Rempeleien und einem Bagatellunfall sei die Chilbi ruhig verlaufen.
Dass es heuer so friedfertig zu und her ging, ist nach den Vorkommnissen der vergangenen Jahre keine Selbstverständlichkeit. Auch am diesjährigen Chilbisamstag kam kurzfristig die Befürchtung auf, dass wieder etwas abgehen könnte. Etwa um 22 Uhr bildete sich eine 15- bis 20-köpfige Gruppe von Rechtsextremen , darunter auch zwei, drei Mädchen. Diese verhielten sich jedoch wie ganz normale Chilbibesucher. Nicht zuletzt darum, weil sich in ihrer Nähe praktisch permanent Polizisten in Uniform wie auch in Zivil aufhielten und Personenkontrollen durchführten. Daneben war wie in den vergangenen Jahren auch ein privater Sicherheitsdienst präsent.
Weder Punks noch Autonome
Vielleicht spielte auch eine Rolle, dass auf der anderen Seite weder Punks noch Autonome anwesend waren. Im Chilbipublikum befanden sich dafür auffallend viele ausländische Jugendliche. Diese verhielten sich durchwegs friedlich und liessen sich von der rechten Gruppierung nicht provozieren.
Alfred Meier, der evangelische Dorf-Pfarrer, lobte das Zusammenspiel der positiv gesinnten Kräfte. Er hob den Einsatz von Lukas Beerli mit der Jugendhauscrew «Gaswerk» wie auch der Glarner Musikschule hervor. Diese organisierten gemeinsam ein Konzert unter dem Titel «Stark ohne Gewalt». «Unsere alkoholfreie Bar für Jugendliche war sehr gut besucht», freute sich Meier. Doch auch die andern Bars, Stände und Restaurants waren gut frequentiert. Die Ennendaner Chilbi, die massgeblich von den aktiven Vereinen geprägt ist, gilt deswegen weit herum als stark. Und der heurige Jahrgang geht erfreulicherweise als «Stark ohne Gewalt» in die Ennendaner Dorfchronik ein.