Dunkle Vorzeichen für die Bundesfeiern in der Zentralschweiz: Der oberste Staatsschützer sorgt sich vor gewaltsamen Begegnungen der rechten und linken Szene.
eno/adm. «Meine grösste Sorge ist eine gewaltsame Begegnung der linken und rechten Gruppen», sagt Urs von Daeniken, der oberste Staatsschützer, im Interview mit dieser Zeitung. Im Vorfeld der Theateraufführung auf dem Rütli habe sich nämlich nicht nur die rechte Szene bemerkbar gemacht. Von Daeniken: «Weil auf dem Rütli nur eine interne Feier mit Theaterstück stattfindet, verteilen sich die Rechtsextremen und vor allem auch ihre Gegner, die Antifaschistische Bewegung, auf den ganzen Zentralschweizer Raum, mit Aktionen in Brunnen und vor allem auch in der Stadt Luzern.» Beide Szenen seien derzeit ähnlich gross. Von Daeniken schätzt bei beiden Gruppen den militanten Kreis auf 800 bis 1000 Leute, wobei die Linken derzeit «deutlich stärker mobilisieren können». Deshalb habe der Staatsschutz vor ihnen «etwas mehr Respekt» als vor der Rechtsszene. Die «sehr breite und aggressive Mobilisierung von links» im Vorfeld der diesjährigen 1.-August-Feiern in der Zentralschweiz sei denn auch «aussergewöhnlich», sagt von Daeniken.
100 Rechte mit Rütlibillett
Sicher ist, dass Rechtsextreme die Theateraufführung auf dem Rütli verfolgen wollen. «Wir wissen, dass etwa 80 bis 100 Personen aus der rechten Szene mit Billetts für das Rütli ausgerüstet sind.» Wenn diese die Veranstaltung störten, könne das «überaus unangenehm» sein.
Die Bevölkerung soll sich aber nicht davon abhalten lassen, den Geburtstag der Schweiz so zu feiern, wie das geplant worden sei, so von Daeniken.
Linke Demo in Luzern
Linksradikale rufen im Internet schweizweit zu einer nicht bewilligten Demonstration «gegen Faschismus» in Luzern am frühen Nachmittag des
1. August auf. Ernst Röthlisberger von der Stadtpolizei Luzern geht von einer friedlichen Demonstration aus. Sollte es jedoch ein Zusammenprallen von Linken mit Rechtsextremen geben, sei die Polizei personell «gerüstet».