heute
Die SVP hat sich mit ihren Positionen zum Teil sehr weit nach rechts bewegt. Es stimmt schon: So wie man in den Wald ruft, tönt es zurück. Bisher gab es rechtsxtremistische Auswüchse vor allem in schlecht organisierten,
kleinen Sektionen der SVP. Doch diesmal ist Christoph Blocher und damit Zürich an der Reihe. Ich würde dem jüngsten Vorfall nicht zuviel Bedeutung zumessen.
Ich denke, dass Christoph Blocher dieses Buch nicht gelesen hat. Sein Brief war eher gedankenlos; er hat wohl nicht gesehen, wer dieses Buch geschrieben hat. Müsste man denn in der SVP nicht viel vorsichtiger mit
solchen Dingen umgehen? Doch. Die SVP muss sensibler werden. Allerdings bringt es nichts, solche Dinge aufzubauschen. Die SVP sollte, wenn schon, nicht über ihre Exponenten, sondern über ihre Inhalte angegriffen werden; da gibt es
genügend Manipulationen von Daten und Fakten. Das aufzudecken wäre viel wichtiger als dieses Brieflein. Die rechtsextremen Phänomene in der SVP und in der Schweiz sind aber eine Tatsache. Ja, aber sie werden total
überschätzt. Das sind Marginalitäten; es geht um obskure Randfiguren. Diesen Schluss zog ich schon 1995 in der Studie zum Rechtsextremismus. Allerdings bieten diese Dinge verständlicherweise den besseren Stoff für
Schlagzeilen. Es geht immerhin um Rechtsextremismus. Was ist dagegen einzuwenden, «Marginalitäten» gross zu hängen, wie es der «SonntagsBlick» tat? Das ist schlechter Stil. Wobei zu sagen ist, dass auch die SVP einen schlechten Stil praktiziert hat. Mit diesen, ihren Mitteln wird sie nun bekämpft.cls