Rechtsextreme haben im Hauptbahnhof einen Jugendlichen verletzt. Der 17-Jährige erlitt Verätzungen und Prellungen.
Der Lehrling war am 24. Januar auf dem Heimweg von eine Party im Palais Xtra. Gegen 1.30 Uhr durchquerte er den Hauptbahnhof, um zum Nachtbus Richtung Knonauer Amt zu gelangen. Doch in unmittelbarer Nähe der Taxistandplätze erhielt er plötzlich einen Tritt in den Rücken. Als er sich umdrehte, standen drei Skinheads vor ihm. Bevor er reagieren konnte, erhielt er eine Dosis Pfefferspray in die Augen verpasst. «Dann traktierten sie mich mit Fusstritten und beschimpften mich als Parasiten, den sie fertig machen würden», erzählt der Jugendliche. Mehrere Passanten und Taxifahrer hätten die Szene beobachtet – ohne ihm zu helfen. Als die Peiniger von ihm abliessen, konnte er sich mit tränenden Augen davontasten. Glücklicherweise hatte er eine Flasche Mineralwasser dabei, um sich die Augen auszuspülen. Weil am folgenden Morgen die Augen immer noch brannten, suchte er einen Notarzt auf. Der stellte Verätzungen an der Bindehaut und diverse Prellungen fest. Mittlerweile sind die Verletzungen verheilt.
Am selben Abend hatten sich bereits gegen 20.30 Uhr zwei Dutzend Rechtsextreme im Hauptbahnhof eingefunden, um von Landquart zurückreisende WEF-Gegner mit Wurfgegenständen anzugreifen (TA vom 26. Januar). Die Skins, die später den Jugendlichen verprügelten, dürften aus derselben Gruppe stammen. Nach dem Angriff auf WEF-Gegner hatte die Polizei insgesamt acht Rechtsradikale vorübergehend festgenommen. Sie wurden aber nicht verzeigt, wie Brigitte Vogt, Sprecherin der Stadtpolizei, bestätigt. Es seien keine Anzeigen eingegangen, zudem habe man die Straftaten nicht einzelnen Personen zuordnen können. Eine Anzeige will jetzt der Lehrling einreichen. (pjm)