STADT BERN / Nach der Schlägerei vom Donnerstag werden neue Zusammenstössezwischen rechten und linken Jugendlichen,zwischen Skinheads und Punks,gemeldet.
rg. Bereits am Donnerstagabend hatte die Stadtpolizei Meldung erhalten, dasssich rund 15 rechtsextreme Jugendliche, unter ihnen vorab Skinheads,formierten, um auf der Grossen Schanze gegen eine Gruppe Punks vorzugehen. Dielinksautonome Antifa berichtete später, es sei den Punks und «weiterenAntifaschistInnen» im Zuge einer «Schlägerei» gelungen, die «Neonazis in die Flucht zuschlagen».
Wie das Antifa-Bündnis «Alle gegen rechts» nun gestern mitteilte, hatte esdanach weitere Zusammenstösse gegeben. Am Freitagabend hätten 15 bis 20Neonazis bei mehreren Aufeinandertreffen imRaum Bahnhof, auf der Grossen Schanzeund in der Altstadt Linke provoziert: Einem Punker sei ins Gesicht geschlagenworden, zwei Mädchen seien umstellt und geschubst worden und zwei «übermütigeFaschisten sind mit einigen blauen Flecken davongekommen», nachdem sie«AntifaschistInnen angepöbelt» hätten. Im gleichen Stil sei es am Samstagweitergegangen, erklären die Linken: Rechte hätten gepöbelt, einer Punkerin sei mitPfefferspray mitten ins Gesicht gesprüht worden. Die Stadtpolizei konnte dieAntifa-Angaben nicht bestätigen.Eine Patrouille kontrollierte jedochamFreitagabend vier Personen, die der rechten Szene zuzuordnen sind und dieseberichteten den Polizisten, sie seien kurz zuvor auf der Grossen Schanze «mit Leutenaus der Reithalle» zusammengetroffen, wobei sie von den Linken mitReizgassprays attackiert worden seien, erklärte Polizeisprecher Rolf Spycher gestern aufAnfrage. Offenbar versuche die rechte Szene, so das linke Bündnis in seinemCommuniqué, «den ,Kampf umBerns Strassen voranzutreiben». Und die Antifawarnt: «Wir werden uns nicht länger zurückhalten, wenn Naziskins durch BernsGassen marschieren.» Auch die Polizei stellt in letzter Zeit eine Zunahme derProvokationen zwischen den beiden Lagern fest.