In Ittigen haben in den letzten Monaten mehrmals jugendliche Skinheads Ausländer verprügelt. Die Kantonspolizei Bern hat in der Agglomeration Bern Waffen und rechtsextremistisches Propagandamaterial beschlagnahmt. Jugendliche anderer Hautfarbe getrauen sich nachts im Ittiger Hochhausquartier Kappelisacker nicht mehr aus dem Haus, wie die «Berner Zeitung» am Donnerstag schreibt. Bei der Polizei sind allerdings in diesem Zusammenhang erst zwei Anzeigen eingegangen. Die Betroffenen getrauten sich zum Teil nicht, die Skinheads anzuzeigen, schreibt die Polizei. Sie ist aufgrund eigener Ermittlungen und später noch durch ein Strafverfahren im Kanton Luzern auf die fremdenfeindliche Gruppierung in Ittigen aufmerksam geworden; diese war in die untersuchten Vorfälle verwickelt. Der Gemeindepräsident von Ittigen, Walter Frey, sagte auf Anfrage, es gelte die Aktivitäten der Skinheads und die Umtriebe Jugendlicher im Kappelis<h>acker, wo 2000 Leute wohnen, auseinanderzuhalten. Dort zeige sich 25 Jahre nach dem Bau das Problem fehlender Gemeinschaftsräume.
Die Jugendarbeit 1996 der Gemeinde sei vom Schwerpunkt Kappelisacker und vom Thema Gewalt bestimmt. Die Skinheads haben zum Teil gravierende Taten begangen. Im Frühjahr wurde beim Bahnhof Ittigen ein Mann aus Sri Lanka, der von der Arbeit heimkehrte, von einem 16jährigen Skinhead- Sympathisanten ohne ersichtlichen Grund zusammengeschlagen.