Skinhead attackierte Auto

SolothurnerZeitung

Grenchen Angreifer erlitt erhebliche KopfverletzungenNach dem Übergriff auf einen ausländischen Automobilisten ist in der Nacht auf Sonntag in Grenchen ein Skinhead bei einer waghalsigen «Stuntnummer» verletzt worden.

Ein 35-jähriger Ausländer wollte am Samstag kurz vor Mitternacht mit seinem Personenwagen in die Rainstrasse in Grenchen einbiegen. Zu dem Zeitpunkt überquerte dort eine etwa 15-köpfige Gruppe von Skinheads die Strasse. Ein 36-jähriger Mann aus der Gruppe blieb mitten auf der Strasse stehen und stoppte das Fahrzeug, schlug auf die Motorhaube ein und sprang schliesslich auf sie hinauf. Aus lauter Angst gab der Automobilist Gas und fuhr in Richtung Kirchstrasse davon. Der «Skin» klammerte sich am Dachträger fest und schlug während der Fahrt mit den Füssen auf die Windschutzscheibe ein, bis sie in die Brüche ging. Bei der Einmündung der Kapell- in die Solothurnstrasse sprang oder fiel der Wüterich ab und wurde auf das Trottoir geschleudert. Dort blieb er dann verletzt liegen. Von der Ambulanz wurde er ins Spital gebracht. Es wurde bei ihm eine Blutentnahme angeordnet. Der attackierte Automobilist flüchtete direkt zur Polizei, wo er den Vorfall meldete und um Schutz nachsuchte.

Zwischenzeitlich kam es auf der Solothurnstrasse zu diversen Zwischenfällen, indem andere Skins Passanten und Fahrzeuge angriffen. Die Polizei war schnell mit mehreren Patrouillen vor Ort, worauf sich die Situation rasch entschärfte. «Verhaftungen gabs keine und auch Personalien konnten keine erhoben werden, weil die Leute schnell wieder verschwanden», erklärt Peter Schluep von der Kantonspolizei Solothurn. Im weiteren Verlauf der Nacht sei es zu keinen weiteren Übergriffen mehr gekommen.

Laut Schluep, hat der «Skin» am Kopf erhebliche Verletzungen erlitten und konnte deswegen noch nicht befragt werden. Der Verletzte sei der Polizei jedoch bereits einschlägig bekannt. Der Autofahrer sei den Umständen entsprechend geschockt. «Es kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht gesagt werden, ob der Angriff aus fremdenfeindlichen Motiven stattfand», so Schluep, «schliesslich konnte man dem Auto mit Solothurner Kennzeichen ja nicht ansehen, dass es von einem Ausländer gefahren wurde.