Blick.ch: UNTERWASSER SG – Gegen 5000 Leute feierten gestern am «Rocktoberfest» im Toggenburg. Linke Aktivisten sprechen von einer grossen Neonazi-Party.
Als Party-Location diente das kleine Dorf Unterwasser SG im Toggenburg. Mehrere tausend Menschen feierten dort vergangene Nacht feucht-fröhlich am sogenannten «Rocktoberfest».
Bei den Gästen soll es sich aber nicht um gewöhnliche Rockfans gehandelt haben. Wie linke Aktivisten der «Antifa Bern» auf Twitter schreiben, sollen sich bei dem Anlass Neonazis aus ganz Europa getroffen haben.
Gegenüber dem Regionalsender «FM1» bestätigt die St. Galler Kantonspolizei, dass in Unterwasser eine grössere Feier stattgefunden hat. «Es gab einen von den Behörden bewilligten Anlass in der Tennis- und Eventhalle Unterwasser», sagt Mediensprecher Markus Rutz. Tatsächlich seien sogar gegen 5000 Besucher dort gewesen.
Konzerte waren in Süddeutschland geplant
Ob es sich dabei tatsächlich um Rechtsradikale aus ganz Europa gehandelt hat, will Rutz nicht bestätigen: «Das Fest fand unter dem Namen ‹Rocktoberfest› statt und lief laut unserem Einsatzleiter sehr gesittet ab.» Um 2 Uhr sei die Party bereits wieder vorbei gewesen. Im Lokal waren die Einsatzkräfte aber nicht. «Bei einem privaten Anlass ist der Veranstalter dafür verantwortlich, was im Konzertlokal passiert.»
Laut der «Antifa Bern» war die Mega-Party der Neonazis eigentlich in Süddeutschland geplant gewesen, wurde dann aber ins Toggenburg verlegt. Organisatorin sei die internationale Neonazi-Gruppierung «Blood & Honour» gewesen. Diese habe bereits vor drei Jahren in Ebnat-Kappel SG ein grosses Konzert dieser Art veranstaltet.
Wie aus einer Internet-Anzeige zum Konzert zu entnehmen ist, sollten bei dem Anlass in Süddeutschland einschlägig bekannte Bands wie «Stahlgewitter» oder «Amok» auftreten. (cat)
Publiziert am 16.10.2016 | Aktualisiert vor 11 Minuten