Blick.ch: BASEL – Als die Stadt die Bewilligung für die Pegida-Demo wegen möglicher Gegendemonstranten zurückzog, wollten gewaltbereite Rechtsextreme aus Deutschland erst recht in Basel einfahren und Prügel verteilen. Doch jetzt ruft Pegida-Schweiz die eigenen Mitglieder zur Zurückhaltung auf.
«Liebe Patrioten, ich bitte euch inständig, haltet euch daran. Geht nicht am 03.02.2016 nach Basel», schreibt Mike Spielmann, Präsident Pegida* Schweiz, heute Morgen früh auf Facebook. Denn die Sicherheit der Bevölkerung sei wichtiger, begründet er.
Die Stadt Basel hatte die Bewilligung für die Pegida-Demo vom Mittwoch erst erteilt, vor einer Woche aber wieder entzogen. Dies, weil auch linke Gegenkundgebungen auf dem Marktplatz angekündigt waren. Die Polizei befürchtete ein gewaltsames Aufeinandertreffen.
Doch nach der Absage sagte sich das rechte Lager: «Jetzt erst recht!». Um gegen die «Islamisierung des Abendlandes» zu protestieren, wurde den Schweizer Rechtsextremen auch «Hilfe» aus Deutschland versprochen. Wie die SonntagsZeitung gestern schrieb, hätten Anhänger der rechtsextremen Hooligan-Gruppe «Berserker Pforzheim» anreisen sollen. Und zwar als «Schlägertrupp gegen linke Störer».
Andere Aktionen geplant
Weshalb nun der Sinneswandel von Pegida Schweiz? «Wir können nicht die Sicherheit des Landes verlangen, diese dann aber wiederum gefährden», gibt sich Präsident Mike Spielmann auf Facebook ganz vernünftig. Er sei zwar enttäuscht, aber «wir haben jetzt vielleicht eine Etappe verloren, aber der Sieg ist noch nicht verloren.»
Es seien in den kommenden Tagen und Wochen schweizweit «kleine Aktionen» geplant, um «Flagge» zu zeigen. Deshalb schreibt Pegida Schweiz mit kleinem Rechtschreibefehler: «Wir werden geduldig auf den Tag warten – auf den Tag der Abrechung – auf den Tag der Gerichtkeit!» (ct)
*Pegida=Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes