20 Minuten vom 07.07.2009
Gefoltert, erschlagen, in Müllsäcke gepackt und in den See geworfen: Das Schweizer Fernsehen geht dem Mordfall Von Allmen nach.
Patrick Marbach
«Um die Geschichte zu ändern, meine Geschichte, die Geschichte der Opferfamilie, die Geschichte meiner Familie – dafür würde ich alles geben», sagt Michael S. Als Mittäter wurde er zu 16 Jahren Haft verurteilt. In seiner Zelle in Witzwil quälen ihn dunkle Erinnerungen an eine Winternacht vor acht Jahren. Zusammen mit drei Kollegen vom rechtsextremen Orden der Arischen Ritter heckte er einen teuflischen Plan aus: Sie lockten den 19-jährigen Marcel von Allmen zur Ruine Weissenau. Dort droschen sie mit einem Stahlrohr auf ihn ein und liessen ihn im eigenen Blut ersticken. Selbst die damals zuständigen Ermittler werden mit dem Fall nicht fertig: «Wenn man die Details kennt, diese Brutalität, diesen Willen zum Töten – das geht unter die Haut», sagt der Ex-Kantonspolizist Peter Stettler. Auf dem Bödeli möchten viele das Gräuelthema endlich vergessen. Obwohl das Umfeld der Täter noch aktiv ist: «Die rechtsradikale Szene ist nach dem Mord zum politischen Projekt geworden –es trägt den Namen Pnos», erklärt SF-Reporter Simon Christen. Mehr dazu auf SF1 heute in der Sendung «Dok» (21.05 Uhr) und morgen in der «Rundschau».