20 minuten: BASEL. Ein Schweizer (29) hat einen Angolaner (64) niedergestochen und dabei schwer verletzt. Das Motiv ist wohl Rassismus.
Der Schweizer stach am Sonntagabend gegen 21.30 Uhr in der Rebgasse auf dem Trottoir vis-à-vis der Bushaltestelle Claraplatz unvermittelt von hinten zu. Eine Passantin, die die Attacke sah, alarmierte die Polizei. Laut Kriminalkommissär Peter Gill meldete sich der mutmassliche Täter – ein 29-jähriger Schweizer – praktisch zeitgleich telefonisch mit den Worten: «Ich habe etwas Schlimmes gemacht.» Bei der Tatwaffe handelt es sich um ein grosses Messer.
Die Sanität brachte den Schwerverletzten in die Notfallstation, nachdem Passanten und die Polizei vor Ort Erste Hilfe geleistet hatten. Er wurde notoperiert. Gestern Mittag war das Opfer – ein 64-jähriger Mann aus Angola, der schon längere Zeit hier wohnt – ausser Lebensgefahr. «Der Mann war auf dem Heimweg», so Gill weiter. Opfer und Täter kannten sich nicht. Aufgrund erster Abklärungen geht Gill von rassistischen Motiven aus. Der Messerstecher war zum Tatzeitpunkt «erheblich alkoholisiert». Er wird nun befragt und dem Zwangsmassnahmengericht zugeführt.
Für Rassismus-Experte Samuel Althof ist das Verhalten des Täters atypisch: «Normalerweise handeln Rechtsextreme in Gruppen und nicht allein.» Der Täter müsse nicht zwingend über eine programmatisch rassistische Ideologie verfügen. Es könne sein, dass der Alkohol den vielleicht für rassistische Inhalte zugänglichen Mann enthemmt habe.
Verletzte nach Messerangriff
PRATTELN. In einem portugiesischen Club am Rütiweg in Pratteln kam es am Sonntagabend zu einer Messerstecherei. Dabei wurden vier Personen verletzt, darunter auch der mutmassliche 43-jährige Täter. Zwei Personen mussten in kritischem Zustand ins Spital gebracht werden. Es handelt sich bei allen Beteiligten laut der Baselbieter Polizei um in der Region wohnhafte portugiesische Staatsangehörige. Die Beteiligten sind zwischen 24 und 39 Jahre alt. Aufgrund ihres Zustands konnten sie noch nicht befragt werden. Die Hintergründe der Tat sind nach wie vor unklar. 20M