Die Massenschlägerei mit zwei Schwerverletzten vor zwei Wochen im liechtensteinischen Mauren hat juristische Konsequenzen. Zwei Rechtsextremen aus der Schweiz drohen bis zu drei Jahren Gefängnis. mauren. Die Liechtensteiner Staatsanwaltschaft hat gegen die in Untersuchungshaft sitzenden Skins Anklage wegen schwerer Körperverletzung in zwei Fällen und wegen versuchten Widerstandes gegen die Staatsgewalt erhoben. Der Prozess soll am Donnerstag nächster Woche vor dem Landgericht in Vaduz stattfinden.
Schläge und Tritte
An der Massenschlägerei unter Rechtsextremen und türkischen Besuchern am Oktoberfest waren mehrere Dutzend Personen beteiligt. Ein Polizist wurde von einem Stein am Hinterkopf schwer verletzt. Er erlitt ein offenes Schädel-Hirn-Trauma. Eine zweite Person trug durch Schläge und Tritte gegen den Kopf einen zweifachen Bruch des Augenhöhlenknochens davon. Die Liechtensteiner Staatsanwaltschaft verdächtigt die zwei Schweizer Rechtsextremen, den Opfern zusammen mit anderen Beteiligten diese Verletzungen zugefügt zu haben. Gegen weitere Verdächtige wird in einem separaten Verfahren ermittelt. Eine mit Steinen und Stöcken bewaffnete Gruppe von etwa 20 Rechtsextremen aus der Schweiz und Liechtenstein hatte die Keilerei im Dorfzentrum von Mauren angezettelt. Die Schweizer stammen nach Polizeiangaben aus den Kantonen Zürich und Schwyz sowie aus dem St. Galler Rheintal.
Szene genauer beobachten
Die Liechtensteiner Landespolizei hatte angekündigt, den Druck auf die rechte Szene zu erhöhen und sie intensiver zu beobachten. Im Fürstentum bilden etwa 30 bis 40 Personen den Kern der Rechtsextremen.