Berner Zeitung vom 30.07.2010
Unbekannte haben in der Nacht auf Freitag in der Burgdorfer Bar «Royal Aces Tattoo» mit Steinen mehrere Scheiben eingeschlagen. Die Bar ist seit geraumer Zeit als möglicher Treffpunkt von Rechtsextremen im Gerede. Nun wird sie von den Behörden vorläufig geschlossen. Der Sachschaden, den die Steinwerfer verursacht haben, beläuft sich nach Angaben des zuständigen Untersuchungsrichteramtes und der Kantonspolizei auf mehrere tausend Franken. Die Polizei sucht Zeugen. Die Bar war im vergangenen Mai eröffnet worden. In antifaschistischen Kreisen galt sie bald als Treffpunkt von Rechtsextremen. Im Juni bekannten sich Antifaschisten zu einem Farbanschlag auf das Etablissement. Gemäss Behörden kam es auch zu heftigen verbalen Auseinandersetzungen zwischen links- und rechtsextremen Gruppierungen rund um die Bar.Hin und Her um Öffnung
Um weiteren Auseinandersetzungen einen Riegel zu schieben, schlossen die Behörden das Lokal. Die Barbetreiberin erhob beim Kanton Beschwerde und eröffnete daraufhin vor einigen Tagen das Etablissement wieder. Nun hat der Kanton am Freitag entschieden, der Beschwerde der Barbetreiberin keine aufschiebende Wirkung zukommen zu lassen. Das heisst, dass das Lokal bis auf weiteres geschlossen wird. Die Stadt Burgdorf, das Regierungsstatthalteramt Emmental und die Kantonspolizei Bern schätzten die Sicherheitslage als kritisch ein, schreibt die bernische Volkswirtschaftsdirektion in ihrer Mitteilung. Eine weitere Öffnung der Bar könnte neue Angriffe provozieren, wobei auch eine Gefährdung von Leib und Leben nicht ausgeschlossen werden könne. Mit der Schliessung wolle man eine weitere Eskalation verhindern.