Revoluzzer haben sich ausgetobt

BernerZeitung

Farbanschläge auf Geschäfte und Lokale: Linksrevolutionäre haben in Burgdorf Spuren hinterlassen.

Der Text ist mit «Mediencommuniqué» überschrieben. In Wahrheit handelt es sich aber um ein linksrevolutionäres Manifest von 16 Seiten, in dem der geduldige Leser darüber aufgeklärt wird, wo angeblich der Teufel sitzt: unter anderem in der bürgerlichen Justiz, der Polizei, dem Militär und dem Kapitalismus. Die anonymen Verfasser, die sich hinter der Bezeichnung «revolutionäres Projekt Burgdorf» verschanzen, haben das Manifest der Presse gestern zugestellt. Darin schreiben die Urheber unter anderem, in der Nacht auf gestern in Burgdorf Farbanschläge auf verschiedene Institutionen und Geschäfte begangen zu haben. Heimgesucht wurden laut ihrer Liste die UBS, McDonald?s, die Graben-Tankstelle, der Armeemotorpark, die örtlichen Nightclubs, die Metzgerei von SVP-Präsident Hans Klaus und das Restaurant Landhaus.

Die Aktion fiel aber vermutlich weniger schlimm aus, als sie sich liest. Burgdorfs Polizeichefin Romy Kieliger hat zwar von Farbanschlägen gehört, bei einem Augenschein aber nichts dergleichen festgestellt. Bei der Tankstelle befand sich, wie die Bedienung auf unsere Anfrage mitteilte, am Boden ein roter Farbklecks; dieser war am Nachmittag aber bereits nicht mehr zu sehen. Metzger Klaus? Frau musste frühmorgens aufmüpfige Plakate und den Plakatleim vom Schaufenster kratzen. Dazu Hans Klaus ironisch: «Ich habe die Plakate noch nicht einmal gelesen. Ich hole das nach; ob ich das Gelesene dann auch beherzigen werde, steht allerdings auf einem anderen Blatt.»Bei der Polizei sind bis gestern Nachmittag zwei Anzeigen eingegangen. heb