20 minuten: UNTERWASSER. Bands aus der rechten Szene traten am Samstag in Unterwasser auf. Der Anlass war getarnt organisiert und zog rund 5000 Besucher an.
In Unterwasser fand am Samstagabend ein als Rocktoberfest getarntes Neonazi-Konzert statt. Die Gemeinde sei davon überrumpelt worden, sagt Rolf Züllig, Präsident von Wildhaus-Alt St. Johann. Laut Gesuch handelte es sich um einen Anlass mit sechs Schweizer Nachwuchsbands, erwartet wurden etwa 600 Zuschauer. Am frühen Abend hätten ihn dann besorgte Bürger angerufen, dass in Unterwasser Hunderte von «Glatzköpfen» einträfen, sagt Züllig gegenüber dem «Tages-Anzeiger». Viele deutsche Cars und Autos habe er gesehen, auch holländische und russische. Unheimlich sei dieser Einmarsch gewesen.
Die St. Galler Kantonspolizei hatte gestern Berichte der Antifa Bern über das Konzert bestätigt. Die Veranstaltung sei vorschriftsgemäss und aus polizeilicher Sicht problemlos und friedlich über die Bühne gegangen. Die Veranstalter hätten über eine Bewilligung verfügt und der Anlass sei wie vereinbart um 2 Uhr früh beendet worden.
«Wenn wir gewusst hätten, was da passiert, hätten wir den Anlass niemals bewilligt», sagt Züllig. «Wir wollen diese Leute nicht hier.» Man könne der Gemeinde Naivität vorwerfen. «Aber wir haben das Gesuch sorgfältig geprüft. Es gab keine verdächtigen Anzeichen.»
Antifa berichtete von Auftritten der Rechtsrock-Bands Stahlgewitter, Frontalkraft, Confident of Victory, Exzess und Makss Damage aus Deutschland sowie Amok aus Hombrechtikon. NAB/SDA