Es geschah in der Nacht auf Ostern 2008. Um ein Uhr in der Früh flog ein Molotow-Cocktail gegen die Asylunterkunft von Stein im Fricktal. Die Glasflasche zerbarst am Rahmen eines Fensters des ersten Stocks. Benzin entzündete sich, lief die Fassade der früheren Bäckerei herunter und verbrannte.
Zum grossen Glück der schlafenden Asylbewerber verfehlte der nächtliche Werfer die Scheibe knapp. So entstand am Gebäude, in dem zum Tatzeitpunkt vierzig Personen untergebracht waren, nur geringer Sachschaden.
Rassistische Motive
Kurz nach dem Anschlag konnte die Aargauer Kantonspolizei die mutmasslichen Täter ermitteln und festnehmen. Es handelt sich um vier Männer und eine Frau. Vier von ihnen waren damals 17 Jahre alt, einer 20. Drei stammen aus dem aargauischen Fricktal, je einer aus den Kantonen Basel-Stadt und Baselland.
Gemäss Angaben der Kantonspolizei gestanden die rechtsextrem Gesinnten ihre Tat. Sie gaben an, ihr Anschlag sei rassistisch motiviert gewesen und spontan nach einem feuchtfröhlichen Abend erfolgt.
Vier kommen vor Jugendgericht
Das Bezirksamt Rheinfelden hat nun die Untersuchung in der Sache abgeschlossen. Demnächst übergibt es den Fall an die Aargauer Staatsanwaltschaft und an die Jugendanwaltschaft, die für vier der fünf Beschuldigten zuständig ist. «Aller Voraussicht nach kommt es zu einer Anklage wegen Brandstiftung», erklärt der Rheinfelder Bezirksamtmann-Stellvertreter Peter Schmid.
Entscheidet das Gericht, dass der einzige erwachsene Täter wissentlich Menschenleben gefährdet habe, sieht das das Strafgesetz eine Freiheitsstrafe von nicht unter drei Jahren vor. Unter gleichen juristischen Voraussetzungen hat auch ein Jugendgericht die Möglichkeit, Haft von bis zu vier Jahren zu verhängen. Die fünf Beschuldigten befinden sich momentan auf freiem Fuss.