Walliser Bote: Visp | Unbekannte verstreuten in Visp am Montagmorgen zahlreiche Flyer auf Strassen und Trottoirs – mit deutlichen Worten. Die Visper SP will den Vorfall nicht auf sich sitzen lassen.
Durch rechtsextreme Parolen werden durch die Flyer etwa Juden und Moslems verunglimpft oder der Begriff «Vielfalt» als Codewort für «Völkermord an Weissen» erklärt. Diesen gelte es zu stoppen, heisst es dazu. Zugleich werden auch politische Vertreter links der Mitte angefeindet. Neben einem toten Terroropfer sind dabei auf einem Flyer Logos der «Roten Anneliese», der Unia, der SP sowie der Antifaschistischen Aktion aufgeführt. Kommentiert wird diese Aufreihung mit den Worten «sowas kommt von sowas».
«Wir haben heute früh von der Werkhoftruppe und auch von einer Drittperson entsprechende Information erhalten», bestätigt Bruno Romano, Polizeikommandant in Visp, den Vorfall auf Anfrage. Seines Wissens seien in erster Linie die Balfrinstrasse sowie das Kleegärtenquartier von der Flyer aktion betroffen gewesen. «Der oder die Urheber sind uns zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekannt.» Man werde der Sache jedoch nachgehen. «Wir nehmen auch laufend Meldungen entgegen und hoffen, den Urheber fassen zu können», so Romano.
Staatsanwaltschaft einschalten
Für die Visper Gemeindepolizei sei der Fall aus zwei Gründen ein Thema. «Ein Verstoss gegen das Polizeireglement der Gemeinde liegt klar auf der Hand. Und zwar wegen Verunreinigung öffentlichen Eigentums und zugleich auch wegen der fehlenden Bewilligung für eine Verteilung.» Nicht in den Aufgabenbereich der Visper Polizei hingegen falle eine Beurteilung des Inhalts der Flyer. Bei Verstössen gegen den Rassismus artikel wird jeweils die Kantonspolizei aktiv.
In einer Mitteilung zeigt sich die Visper SP schockiert. «Die SP und Unabhängige Visp verurteilt diese strafrechtlich relevanten Flyer aufs Schärfste», heisst es. Man habe sich deshalb direkt an den Gemeindepräsidenten Niklaus Furger und Polizeipräsidentin Carmen Lorenz-Roten gewandt, mit der Aufforderung, gegen solche rechtsextremen Urheber vorzugehen. Zugleich will die Partei die Staatsanwaltschaft einschalten, «damit die Polizei und der Richter in Aktion treten können». Es sei eine Schande, dass solches Gedankengut in Visp herrsche und verbreitet werde.