Walliser Bote: Bern | Seit Jahren ziehen Rechtsextreme aus Deutschland in die Schweiz. Das schreibt der Nachrichtendienst des Bundes (NDB) in seinem Jahresbericht. Die Übersiedlung dürfte primär persönliche Gründe haben, insbesondere wirtschaftliche.
Nach bisherigen Erkenntnissen seien keine Strukturen in die Schweiz verlegt worden, heisst es im Bericht. Die Rechtsextremen aus Deutschland seien jedoch in der Schweizer Szene präsent.
Beim gewalttätigen Extremismus ist die Lage stabil: 2015 zählte der NDB auf rechter Seite 28 und auf linker 199 Ereignisse. Das entspricht gegenüber dem Vorjahr zwar einer Steigerung. Jahresschwankungen seien jedoch wegen der tiefen Nominalwerte kaum aussagekräftig, schreibt der Nachrichtendienst.
Warnung vor Chinas Einfluss
Bern | Als Schwerpunktthema hat der Nachrichtendienst des Bundes (NDB) in seinem Jahresbericht China gewählt. NDB-Chef Markus Seiler sprach am Montag vor den Medien von einem «undurchsichtigen Akteur».
China ist der drittwichtigste Handelspartner der Schweiz. Die Beziehungen seien vielfältig und intensiv, hält der NDB fest. Chinesische Unternehmen und Investoren hegten ein besonderes Interesse am Schweizer Industrie- und Finanzsektor sowie an innovativen Unternehmen.
Aus Sicht des NDB übt China jedoch nicht nur wirtschaftlich, sondern auch ideologisch Einfluss in der Schweiz aus, etwa über die Konfuzius-Institute in Genf und Basel. Das «selbstbewusste und fordernde Verhalten» Chinas verspüre die Schweiz aber vor allem in Bezug auf die tibetische Exilgemeinschaft.