Tagesanzeiger
Rechtsradikale aus Winterthur und dem Thurgau haben am Donnerstag und Sonntag mit Schlagstöcken auf Leute eingeprügelt.
Autor: Von Andreas Mösli
Der eine Vorfall ereignete sich in der Nacht auf Sonntag: Ein Velofahrer und eine Velofahrerin wurden auf der Breitestrasse von einem Auto gestoppt. Drei Männer seien aus dem Wagen gesprungen und sofort mit Schlagstöcken auf die beiden losgegangen, heisst es im Communiqué der Stadtpolizei Winterthur. Der Velofahrer konnte flüchten, die Täter, die ihn mit dem Auto verfolgten und die Frau stehen liessen, verloren ihn aus den Augen.
Nur wenige Stunden später konnte eine Polizeipatrouille das Auto ausfindig machen und die vier 19- bis 22-jährigen Insassen kontrollieren. Zwei der Rechtsradikalen, die den Vorfall gegenüber der Polizei zugegeben haben, stammen aus Winterthur, zwei aus Romanshorn. Die Polizei stellte zwei Baseballschläger und zwei Filme mit Aufnahmen der Demonstration vom Samstag sicher. Rund 400 Personen hatten am Wochenende gegen die zunehmende rechtsextreme Gewalt in Winterthur protestiert (TA vom Montag). Polizeivorsteher Hans Hollenstein (CVP) bestätigte kürzlich in einem Interview mit dem TA die Existenz einer rechtsradikalen Szene in Winterthur.
Anzeige wegen Körperverletzung
Wie die Stadtpolizei erst gestern Montag bekannt gab, hat sie bereits vor der Demonstration zwei rechtsradikale Schläger erwischt: In der Nacht auf Donnerstag schlugen zwei betrunkene Skinheads mit Schlagstöcken einen Mann zusammen, der auf dem Neumarkt vor einer Beiz sass. Der 38-jährige Restaurantbesucher habe Prellungen am ganzen Körper erlitten, sagte ein Polizeisprecher gestern Montag auf Anfrage. Gegen die beiden Winterthurer Skinheads im Alter von 21 und 22 Jahren sei Anzeige wegen Körperverletzung erstattet worden. Einer der Männer war gemäss Polizeiangaben auch am Vorfall vom Sonntag beteiligt.