Nach der Schlägerei an der Skiklub-Party sucht die Polizei Zeugen. Bei dem Vorfall war ein schwarzer Sportler verletzt worden.
Adrian Wüthrich ärgert sich noch immer. Der Präsident des Skiklubs Walterswil hatte sich die Party am letzten Wochenende anders vorgestellt. Der öffentliche Anlass seines Vereins wurde von einer wüsten Schlägerei überschattet, bei der eine Gruppe Rechtsextremer einen schwarzen Sportler verletzte (wir berichteten).
Wüthrich ist aber nicht nur verärgert wegen des vermiesten Festes. Als SP-Jungpolitiker ist er auch «erstaunt» über das Vorgehen der Polizei: Sie habe ihm abgeraten, die Schläger, die den Sportler auch als «Scheiss-Nigger» beschimpft hatten, anzuzeigen. «Die Beamten sagten mir», so Wüthrich, «das bringe ja doch nichts.» Stattdessen rieten sie dem Skiklub, künftig einen privaten Sicherheitsdienst für seine Party zu engagieren.
Den Vorwurf, zu wenig energisch gegen die Rechtsextremen vorzugehen, lässt die Polizei nicht gelten. «Bisher ist noch gar keine Anzeige eingegangen», erklärt Polizeisprecher Heinz Pfeuti. «Und ob sich der Vorfall wirklich so abgespielt hat, ist auch noch nicht geklärt.» Die Ermittlungen würden aber weiter laufen. «Um Klarheit zu bekommen, brauchen wir neue Hinweise von Leuten, die den Vorfall beobachtet haben.»
sae
Zeugenaufruf: Wer Hinweise geben kann zum Vorfall an der Party des Skiklubs Walterswil vom letzten Samstag (kurz nach Mitternacht), wird gebeten, sich mit der Polizei in Huttwil in Verbindung zu setzen (Tel. 062 962 83 21).