Prügelattacke an Anti-WEF-Demo: SRF engagiert Ex-Rechtsextremen als Bodyguard

Watson.

Am Samstag demonstrierten mehr als 500 Personen in Bern gegen das Weltwirtschaftsforum in Davos. Die unbewilligte Kundgebung verlief grösstenteils friedlich. Allerdings drohte der Anlass für kurze Zeit zu eskalieren. 

Ohne Vorwarnung löste sich eine kleinere Gruppe aus dem Demonstrationszug und griff drei Personen an. Dabei schrien sie «Scheiss Faschos». Während der Flucht vor dem Mob musste einer der drei Männer einige Tritte und Faustschläge einstecken. Die Linksextremen liessen erst beim Herannahen der Polizei vom ihren Opfern ab und tauchten im Umzug unter. 

SRF-Journalist in Begleitung von Ex-Pnos-Mitglied

Laut einem Bericht der «Berner Zeitung» handelt es sich bei den Angegriffenen um einen Journalisten von Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) und seine zwei Bodyguards. Einer davon ist Stefan Wüthrich, ehemaliger Ortsleiter der rechtsextremen Partei National Orientierter Schweizer (Pnos) in Langenthal.

Wüthrich betreibt heute ein Selbstverteidigungs- und Fitnessstudio und hat laut eigenen Angaben keinen Kontakt mit der PNOS. Der 33-Jährige bestreitet, mit den Demonstranten Ärger gesucht zu haben, sondern sei als Personenschützer im Einsatz gestanden. Es gelang ihm den Journalisten in Sicherheit bringen – Prügel einstecken musste der zweite Security.

SRF hat den Vorfall gegenüber dem «Tages-Anzeiger» bestätigt. Mitarbeitende werden bei Demonstrationen bewusst nicht gekennzeichnet. Es gäbe aber schon länger Überlegungen, ob hauseigene Journalisten künfitg mit einem sichtbaren SRF-Logo auftreten sollen. Nach dem Vorfall werde man sich mit der Sicherheitsfirma beraten.

Die Revolutionäre Jugendgruppe Bern (RJG), welche zur Kundgebung aufgerufen hat, veröffentlichte bereits am Samstag Abend ein Statement. Der Angriff habe allein Wüthrich gegolten. (vom)