Zunächst friedliche Kundgebung inHedingen eskaliert
-yr. Am Samstagnachmittag haben imBereich des Bahnhofs Affoltern am Albiszwischen 200 und 300 Personen gegen rechte Gewaltdemonstriert. Gleichzeitig versammelten sich in einem nahegelegenen Pub rund 80 Rechtsextreme. Die KantonspolizeiZürich verhinderte eine direkte Konfrontation derbeiden Gruppierungen. Ein Teil der Demonstranten fuhr danachmit dem Zug ins benachbarte Hedingen. Dort kam eszu gewalttätigen Scharmützeln zwischenDemonstranten, der Polizei und Rechtsextremen. EinKantonspolizist erlitt ein Schleudertrauma und eineHirnerschütterung. Ein weiterer Polizist sowie einPassant wurden leicht verletzt. In Hedingen nahm die Polizeivorübergehend 79 Personen fest. Bis auf einen22-jährigen Deutschen, gegen den weiter ermittelt wird,wurden alle Festgenommenen wiederfreigelassen.
Massive Gewalt in Hedingen
Aufgerufen zur Kundgebung hatteeine «Aktion gegen rechts», ohne allerdings einGesuch um eine Bewilligung einzureichen. Sie wollte damitgegen ein Skinhead-Treffen von Mitte Augustin Affoltern am Albis demonstrieren. Gleichzeitig riefenrechtsextreme Kreise zu einer Gegendemonstration auf.Während der eigentlichen Kundgebung amSamstagnachmittag konnte ein Aufeinandertreffen der beidenLager durch ein Grossaufgebot der Kantonspolizeiverhindert werden. Gegen 16 Uhr löste sich dieantifaschistische Demonstration auf. VieleTeilnehmer bestiegen die S-Bahn Richtung Zürich, eingrosser Teil davon stieg aber in Hedingen aus.
Gemäss Angaben der Kantonspolizeiwurden beim Bahnhof Hedingen ein Streifenwagender Verkehrspolizei und die darin sitzenden Beamtenangegriffen. Die zum Teil vermummten Krawallmachersetzten Pflastersteine und Knallpetarden ein. DerStreifenwagen wurde dabei massiv beschädigt. In der Folgekam es in Hedingen zu diversen Scharmützeln zwischen derPolizei, den Krawallmachern undhinzugestossenen Rechtsextremen. Einem Polizisten wurden mit einemunbekannten Gegenstand mehrere Schläge auf denHelm versetzt. Entgegen ersten Angaben erlitt erkeine Halswirbelverletzungen, sondernein Schleudertrauma und eine Hirnerschütterung. Erkonnte am Sonntag das Spital wieder verlassen. 22-jähriger Deutscher bleibt inHaft
Im Laufe der Auseinandersetzungenwurden insgesamt 79 Personen festgenommen. DieKantonspolizei wollte nicht bekannt geben, wie viele vonihnen dem rechts- oder dem linksextremen Lagerzuzuordnen sind. Sie gab lediglich an, dass es sich um 55Männer und 24 Frauen handelt, dass 59 von ihnenzwischen 14 und 20 Jahre alt sind sowie dass 42 im KantonZürich wohnen, 12 im Kanton Zug und 12 im KantonAargau. Bis am Sonntag wurden 78 Personen wiederfreigelassen. In Haft blieb einzig ein 22-jähriger Deutscher.Er wird verdächtigt, mit einem Baseballschläger Polizistenangegriffen zu haben. Ob der Inhaftierte auch dieSchläge auf den Kopf beziehungsweise den Helm desverletzten Polizisten ausgeteilt hat, wird von derBezirksanwaltschaft Affoltern am Albis untersucht. DieKantonspolizei lässt offen, ob der 22-jährige Deutsche dem links-oder dem rechtsextremen Lager zuzuordnenist. – Per E-Mail distanziert sich die «Aktion gegenrechte Gewalt» von den Personen, «die in Hedingen dieSache eskalieren liessen».