srf.ch: Die Polizei hat in Muttenz nach eigenen Angaben am Samstagabend eine illegale Demonstration «mit mutmasslich hohem Gewaltpotential verhindert». Rund um den Bahnhof Muttenz waren deutlich mehr Polizisten anwesend als potentielle Demonstranten. Die Polizei verteidigt den Einsatz.
Heute, 18:34 Uhr
Mehrere Personen – wahrscheinlich aus der links- und rechtsextremen Szene – wurden vorübergehend in Polizeigewahrsam genommen. Die Polizei fand Böller, Steine und Vermummungsmaterial bei ihnen. Zu Sachbeschädigungen sei es nicht gekommen, teilte die Polizei Basel-Landschaft mit. Die knapp 20 vorübergehend angehaltenen Personen waren spätestens um Mitternacht wieder auf freiem Fuss.
Ein Bewilligungsgesuch für die Demonstration war nicht eingereicht worden. Die Polizei hatte aber im Vorfeld Wind davon bekommen, dass eine „Demonstration zwischen Exponenten der linken und der rechten Szene“ geplant war, wie sie schreibt. Auf Facebook hatte unter anderem die Revolutionäre Jugend Zürich (RJZ) dazu aufgerufen, am Samstagabend in Muttenz auf die Strasse zu gehen. Sie wollte gemäss eigenen Angaben einer Pegida-Demonstration entgegentreten, die am selben Abend hätte stattfinden sollen.
Grosses Polizeiaufgebot
Potentielle Demonstranten waren am Samstagabend kaum anwesend – dafür war die Polizei sehr präsent. Etwa 10 Kastenwagen und etliche Polizisten in Vollmontur standen einer Handvoll Demonstranten gegenüber. Der Sprecher der Baselbieter Polizei, Meinrad Stöcklin, verteidigt den Einsatz: «Wir mussten von einem hohen Gewaltpotential ausgehen. Es ist uns gelungen Ausschreitungen zu verhindern».
Ob der Aufruf zur Demonstration einen Zusammenhang mit dem geplanten temporären Bundes-Asylzentrum in Muttenz hatte, gab die Polizei nicht bekannt.