red. Die Mitglieder der rechtsextremen Musikgruppe Amok sind enttarnt. Die Polizei hat die vier Musiker überführt, sagte Simon Kopp, Sprecher der Luzerner Strafverfolgungsbehörden, gestern in der «Rundschau». Amok hatte Aufsehen erregt, weil die Gruppe ein Lied veröffentlichte, das den Luzerner Stadtparlamentarier und Journalisten Hans Stutz mit dem Tod bedrohte. Amok-Gitarrist Thomas Mächler aus Siebnen SZ nahm in der «Rundschau» Stellung zur CD, zu der er auch heute noch stehen könne. Ein Lied trägt den Titel «Hans Stutz» und wiederholt im Refrain die Drohung: «Hans Stutz, du musst dich nicht verwundern, wenn einst ein Messer in deinem Rücken steckt.» Amok-Anwalt Valentin Landmann erklärte dazu, die Gruppe habe das als rein verbale Drohung aufgefasst.
Stutz löste Ermittlungen aus
Mit einer Strafanzeige hatte Hans Stutz Ende 2007 Ermittlungen ausgelöst. Jetzt werden sich die Amok-Musiker voraussichtlich vor der Luzerner Justiz wegen Verstössen gegen die Anti-Rassismus-Strafnorm und wegen Drohung mit Gewalt zu verantworten haben, teilt das Schweizer Fernsehen mit. Im Beitrag der «Rundschau» ist weiter zu sehen, dass zwei Mitglieder nach einer Schlägerei in Glarus rechtskräftig verurteilt wurden. Ein drittes Mitglied befindet sich nach einer Massenschlägerei in Mauren (Liechtenstein) vom letzten Wochenende in Untersuchungshaft. Amok bekennt sich selber zur Skinhead-Formation Blood & Honour. Die vier identifizierten Neonazi-Musiker stammen aus Landgemeinden in Zürich, Schwyz und Aargau. Die Nazi-Band tritt weiterhin auf.