Polizei löst Treffen von Rechtsextremen auf
«Ein Gespräch war nicht möglich. Sie verhielten sich gegenüber der Polizei sehr aggressiv.»
Die Polizei hat in der Nacht auf Sonntag im aargauischen Freiamt eine Veranstaltung von Rechtsextremisten aufgelöst. Der 19-jährige Schweizer Organisator des «Festes» in einer Scheune in Beinwil wurde verhaftet. Mehrere der Teilnehmer werden verzeigt, und die Polizei stellte diverses Material sicher.
Polizei erhält Hinweis
Die Polizei hatte am Samstagabend kurz vor 21 Uhr einen Hinweis erhalten, dass sich in einer Scheune in Beinwil Rechtsextreme zu einer Veranstaltung getroffen haben, wie aus einer Mitteilung der Aargauer Kantonspolizei von gestern hervorgeht. Die Lokalitäten waren angeblich für eine Geburtstagsfeier gemietet worden. Als die Polizei vor Ort erschien, bestätigte sich der Verdacht.
«Ein Gespräch mit ihnen war nicht möglich. Sie verhielten sich gegenüber der Polizei sehr aggressiv und verweigerten den Polizisten ohne entsprechenden Hausdurchsuchungsbefehl das Betreten der Scheune», schreibt die Kantonspolizei Aargau in ihrer Mitteilung.
Kontrollen verweigert
Die Polizei bot in der Folge alarmmässig Einsatzkräfte der Kantonspolizei, der Regionalpolizeien Muri und Wohlen sowie zur Anordnung von allfälligen Zwangsmassnahmen den Bezirksamtmann von Muri auf. Insgesamt 76 Polizisten standen im Einsatz, als die Rechtsextremen um 2 Uhr aufgefordert wurden, das Fest abzubrechen, die Scheune freiwillig zu verlassen und sich einer polizeilichen Kontrolle zu unterziehen. Rund 35 Teilnehmende hätten die Personenkontrolle jedoch verweigert und passiven Widerstand geleistet, indem sie sich auf den Boden legten. Diese Gruppe habe sich gegenüber den Polizisten auch äusserst aggressiv und gewaltbereit gezeigt.
Nach einem rund dreistündigen Einsatz hatten die Polizisten schliesslich alle 155 Angehörigen der rechtsextremen Szene kontrolliert und befragt. Dabei handelte es sich um 118 Männer und 37 Frauen im Alter von 16 bis 33 Jahren. Davon waren 127 Schweizer aus zehn verschiedenen Kantonen, 20 stammten aus Deutschland sowie 8 aus Frankreich. Der 19-jährige Schweizer aus der Region, der die Lokalitäten gemietet hatte, wurde zwecks weiterer Abklärungen inhaftiert. Nebst Hinderung einer Amtshandlung hat er gegenüber der Polizei massive Drohungen ausgesprochen.
Fahnen sichergestellt
Die Polizei stellte auch diverse Gegenstände sicher. Darunter befanden sich Fahnen sowie diverse CDs, deren Inhalt noch näher überprüft wird. Mehrere der Teilnehmer an der rechtsextremen Veranstaltung werden wegen Hinderung einer Amtshandlung und allenfalls wegen Gewalt und Drohung gegen Beamte sowie Verstössen gegen das Antirassismusgesetz angezeigt.